Silicon Saxony Alumni Mikroelektronik
Die Mikroelektronik-Landschaft in Sachsen hat Tradition und sie entwickelt sich nach großen strukturellen Umbrüchen, auch und vor allem im Zusammenhang mit der Wiedervereinigung und dem Ende der DDR, erfolgreicher denn je. Weil Zukunft auch immer auf Vergangenem beruht, haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, Wissen zu bündeln, Historie zu bewahren und ihr ein Gesicht – oder besser viele Gesichter – zu geben.
Aus diesem Grund haben wir die Silicon Saxony Alumni gegründet, die sich am 26.Oktober 2022 erstmal offiziell getroffen und ausgetauscht haben.
Konkrete Themen und regelmäßiger Austausch
Unser Ziel ist es, einen Alumni-Kreis aufzubauen, der zukünftig bei den folgenden Themen einbezogen werden kann:
- Unterstützung der Technischen Sammlungen bei der Katalogisierung historischer Unterlagen, Fotos und Gegenstände*
- Ideensammlung zur Förderung der Bewahrung historischer Gegenstände und Dokumente
- Mitwirkung beim Thema Nachwuchsförderung
- Austausch zu spannenden Geschichten aus 60 Jahren Mikroelektronik in Sachsen, die wir in unseren Medien oder auch interessierten Pressevertreter:innen erzählen können.
* Wir suchen Personen, die aussagefähig zu bestimmten Exponaten sind, ebenso wie jene die nach 1990 nach Sachsen gekommen und bereit sind, ihre damalige Perspektive zu reflektieren.
VORTRÄGE DER LETZTEN VERANSTALTUNGEN
Hier finden Sie die Vorträge der letzten Silicon Saxony Alumni-Treffen zum Download.
Januar 2024:
Mikroelektronik in Dresden – Herausforderungen eines Spitzenstandorts der Halbleiterindustrie in Europa – Frank Bösenberg
Prof. Hubert Lakner vom Fraunhofer Institut IPMS stellte in seiner Einführung fest, dass es in der Region um Dresden zu einem funktionierendem „Ökosystem“ um das Zentrum Halbleiterindustrie, bestehend aus Lehre, Ausbildung, Forschung und Industrie gekommen ist, was in dieser Form einmalig in Europa ist und das es auszubauen gilt! Er betonte, dass es wichtig ist sich auf seine Stärken zu konzentrieren und zu versuchen die gesamte Wertschöpfungskette von Chips, über Bauelemente bis zur Software zu schließen.
Auf eine Anfrage hin betonte er, dass die von Fraunhofer, Imec und Leti geplante „Paneuropäische Pilotlinie“ für neuartige Mikroelektronik trotz der Haushaltsprobleme der Bundesampel kommen soll. „Ich bin optimistisch, dass Bund und Land das Projekt kofinanzieren“. Es sind hierfür ca. 800 Mill. Euro Zuschüsse geplant.
Frank Bösenberg, Geschäftsführer von Silicon Saxony, stellte in seinem Vortrag die Verbindung von Forschung, Industrie und öffentlicher Hand am Standort Dresden/Sachsen und Umgebung dar. In 20 Jahren haben sich 500 Firmen zu einem einzigartigen Firmenverband im Bereich Hochtechnologie zusammengeschlossen.
Diese Entwicklung geht weiter, wie an mehreren Beispielen gezeigt wurde.
„Das Herz der europäischen Mikroelektronik schlägt in Dresden!“
Der Anteil von Europa an der Chipproduktion liegt aber weiterhin bei nur ca. 9% und dabei sind „high end“ Anwendungen überhaupt nicht vertreten! Mit den geplanten finanziellen Aufwendungen werden sich, im Weltvergleich, die Relationen auch nicht ändern lassen!
In den nächsten 8-10 Jahren werden für die geplanten Neuansiedlungen und Erweiterungen aber ca. 26 000 neue Fachkräfte benötigt. Diese Anzahl ist aber nur durch einen Zuzug zu schaffen!
Steffen Rietzschel von der Wirtschaftsförderung der Stadt Dresden stellte in einem Vortrag den Anteil und die Aufgaben der Stadt für die erfolgreiche Realisierung großer Investitionen dar. Dabei gehen die Aufgaben von der Bereitstellung einer geeigneten Fläche, über die Sicherung der Versorgung mit Wasser und Energie bis zu den begleitenden Aufgaben zur Bereitstellung von Wohnraum, Kinderbetreuung, Nahverkehr und kulturellen Angeboten. Er verwies auf lange Planungszeiträume und einen hohen organisatorischen Aufwand. Er betonte auch, dass genug Fläche für den Neubau von Wohnungen vorhanden ist aber dazu auch Investoren bereit sein müssen. Bei der Sicherung der Ansiedlungen mit Wasser gibt es detaillierte Pläne, die auch bereits in der Presse vorgestellt wurden, und zur Sicherung einer störungsfreien Energieversorgung planen zwei Unternehmen eine Kooperation.
September 2023:
„Neuigkeiten aus dem Silicon Saxony“ – Thomas Haase
„History of Freiberger Compound Material GmbH Transformation of Technologies“ – Dr. Stefan Eichler
„Ausbildungszentrum der Zukunft“ – Dagmar Bartels und Sebastian Boden
April 2023:
„62 Jahre Mikroelektronik“ – Thomas Haase & Andreas Kalz
„Stand der Mikroelektronik“ – Prof. Dr. Bernd Junghans
„Ausbildung im Fachgebiet zur weiteren Nachwuchsgewinnung“ – Winfried Kempe
Hinweis: Die Vortragenden übernehmen die Verantwortung für die Inhalte der Vortragsfolien.
Mitarbeit erwünscht
Sie waren früher beruflich in der sächsischen Mikroelektronik aktiv oder kennen jemanden, der hier aktiv war?
Dann kontaktieren Sie uns gern!
IHRE ANSPRECHPARTNER:INNEN
Susann Irrgang
+49 351 8503-2923
susann.irrgang@silicon-saxony.de
Thomas Haase
+49 351 4128-051
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