Fachkräfte

TU Dresden: Schüler:innenlabore als Bildungsorte für Lehrkräfte – Rund 3,2 Millionen Euro für Großprojekt von acht Universitäten

Themen aus Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) haben in der Praxis viel zu bieten: Anschauliche Experimente, spannende Arbeitsweisen und beeindruckende Ergebnisse können im Labor erlebbar gemacht werden. Schüler:innenlabore fördern zudem die Motivation und das Interesse an MINT-Themen und -Arbeitsweisen. Das Potenzial, diese Labore für die Lehrkräftefortbildung (LFB) einzusetzen, wurde bisher nicht ausgeschöpft. Das neue Verbundprojekt „LFB-Labs-digital“ unter Mitwirkung der TU Dresden soll das ändern.

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Themen aus Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) haben in der Praxis viel zu bieten: Anschauliche Experimente, spannende Arbeitsweisen und beeindruckende Ergebnisse können im Labor erlebbar gemacht werden. Schüler:innenlabore fördern zudem die Motivation und das Interesse an MINT-Themen und -Arbeitsweisen. Das Potenzial, diese Labore für die Lehrkräftefortbildung (LFB) einzusetzen, wurde bisher nicht ausgeschöpft. Das neue Verbundprojekt "LFB-Labs-digital" unter Mitwirkung der TU Dresden soll das ändern.

Das Projekt baut Schüler:innenlabore zu MINT-Themen zu Orten der Lehrkräftefortbildung aus. Der Schwerpunkt liegt auf der Vermittlung von digitalen Kompetenzen bei Lehrkräften. Die Forschenden wollen unter anderem der Frage nachgehen, wie Fortbildungen in der digitalen Welt im MINT-Bereich vorteilhafter als bislang umgesetzt werden können. Acht Universitäten arbeiten in dem Projekt zusammen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert den Verbund ab April mit rund 3,2 Millionen Euro.

Schwerpunkt der Arbeit der Dresdner Projektbeteiligten ist das Qualitätsmanagement der angebotenen Fortbildungen. Prof. Rolf Koerber vom Institut für Berufspädagogik und Berufliche Didaktiken an der TU Dresden ist Experte auf diesem Gebiet und vertritt die TUD im DIN Normenausschuss "Bildungsdienstleistungen". "Für Angebote der Lehrer:innenfortbildung wird es zunehmend wichtiger, Qualität nicht nur zu beschreiben, sondern mit geeigneten Maßnahmen zu sichern. Ein Qualitätsmanagementsystem, möglichst eine Zertifizierung, ist hier ein sehr gutes Instrument, das wir im Modellversuch begleitend entwickeln wollen", erklärt Koerber.

Labore haben digitalen Wandel produktiv genutzt

Geplant ist es, dass die bestehenden Schüler:innenlabore an den beteiligten Universitäten für die digitale Lehrkräftefortbildung erschlossen werden. In allen Bundesländern gibt es Einrichtungen, die für die forschungsbasierte Qualitätsentwicklung der MINT-bezogenen Aus-, Fort- und Weiterbildung von Lehrkräften zuständig sind. Diese Einrichtungen sollen durch den Ausbau der Schüler:innenlabore in Kooperation mit dem Kompetenzzentrum MINT des Bundes unterstützt werden.

"Schüler:innenlabore bringen zwei Vorteile für die Lehrkräfteausbildung mit sich", sagt Prof. Matthias Wilde, seit 2005 Professor für Biologie-Didaktik an der Universität Bielefeld. "Die gegenstands-bezogene Motivation für MINT-Themen und den damit verbundenen Arbeitsweisen ist in solchen Laboren groß. Darüber hinaus konnten diese Labore sich den Herausforderungen der digitalen Transformation schneller und produktiver als die formalen Bildungsorte stellen."

LFB-Labs-digital erarbeitet Kriterienkatalog für Qualitätsbeurteilung
Das neue Projekt entwickelt Formate für den Einsatz von Schüler:innenlaboren in der Lehrkräftefortbildung. Diese Good-Practice-Beispiele werden zur Grundlage für einen Kriterienkatalog der wissenschaftlich begleiteten Formate. Das Projekt baut die digitale Infrastruktur in der Lehrkräftefortbildung mit Schüler:innenlaboren aus. Den zukünftigen Lehrer:innen werden vor Ort in den Laboren Möglichkeiten aufgezeigt, ihren Unterricht mit den unterschiedlichsten digitalen Tools anzureichern. "Wir möchten mit den Lehrkräften gemeinsam explorieren, wie sie verschiedene digitale Werkzeuge didaktisch sinnstiftend in ihrem Unterricht einsetzen. Das können beispielsweise interaktive Erklärvideos sein, Moleküldynamiksimulationen oder auch digitale Lernplattformen" sagt Prof. Stefanie Schwedler, Chemie-Didaktikerin aus Bielefeld. Studien sollen absichern, dass die Maßnahmen der Lehrkräftequalifizierung in der digitalen Welt tatsächlich wirksam sind.

Über LFB-Labs-digital
Der Kurzname LFB-Labs-digital steht für "Schülerlabore als Ort der Lehrkräftefortbildung in der digitalen Welt". Das Projekt startet am 1. April 2023 und läuft bis zum 30. September 2025. Es wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit rund 3,2 Millionen Euro gefördert.

Kontakt
Prof. Rolf Koerber
Technische Universität Dresden
Fakultät Erziehungswissenschaften
Institut für Berufspädagogik und Berufliche Didaktiken
Tel.: 0351 463-42333rolf.koerber@tu-dresden.de

Weiterführende Links

www.tu-dresden.de  

Foto: Crispin-Iven Mokry

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