
Statement von Silicon Saxony zur heute im Kabinett beschlossenen Hightech_Agenda_Deutschland der Deutschen Bundesregierung:
„Die Hightech_Agenda_Deutschland setzt wichtige Impulse für eine strategisch koordinierte Technologie- und Innovationspolitik. Wir begrüßen, dass zentrale Technologien wie die Mikroelektronik explizit als Träger von Wertschöpfung, Resilienz und digitaler Souveränität benannt werden. Sowohl der vorgesehene Aufbau von Kapazitäten im Chipdesign als auch die geplante Förderung von Advanced Packaging und Lab-to-Fab-Infrastrukturen adressieren relevante Handlungsfelder entlang der Halbleiterwertschöpfungskette. Auch das Ziel, zentrale Zukunftstechnologien gezielt zu koordinieren und Fortschritte transparent nachzuvollziehen, ist sinnvoll und wichtig. Vor dem Hintergrund der internationalen Dynamik im Technologiesektor erscheint es mit Blick auf den Mikroelektronikstandort Deutschland sinnvoll, die Ambition in ausgewählten Bereichen weiter zu präzisieren. Die vorhandenen Kompetenzen in Forschung und Fertigung bilden eine starke Ausgangsbasis, gleichzeitig bestehen Herausforderungen bei der industriellen Skalierung, im Zugang zu Schlüsselrohstoffen sowie in Bezug auf technologiebezogene Souveränität. In diesem Zusammenhang gewinnt eine stärkere Fokussierung auf konkrete strategische Hebel an Bedeutung. Dazu zählen unter anderem die Entwicklung souveräner KI-Hardware, Fortschritte bei der Chiplet-Integration sowie Maßnahmen zur Stärkung von Lieferketten und IP-Zugängen.
Ein gutes Beispiel dafür, welchen wirtschaftlichen Nutzen die Hightech_Agenda_Deutschland entfalten kann, wenn staatliche Förderung mit industriepolitischer Zielsetzung verbunden wird, ist die geplante europäische AI-Gigafactory. Dieses Vorhaben zeigt, wie sich durch gezielte Investitionen in Recheninfrastruktur strategische Partnerschaften stärken und gleichzeitig neue Wachstumsräume für europäische Anbieter erschließen lassen.
Solche Projekte können helfen, den steigenden Bedarf an KI-Rechenleistung in Europa besser zu bündeln, gemeinsame Standards zu etablieren und die Zusammenarbeit mit internationalen Technologieanbietern stabil weiterzuentwickeln. Die Beschaffung leistungsfähiger US-Chips bleibt dabei von zentraler Bedeutung. Gleichzeitig eröffnet der Aufbau eines europäischen KI-Ökosystems auch konkrete Perspektiven für Halbleiterlösungen aus deutscher und europäischer Produktion.
Silicon Saxony setzt sich dafür ein, dass industriepolitische Initiativen so ausgestaltet werden, dass sowohl globale Technologiepartner integriert als auch Unternehmen der europäischen Halbleiterbranche berücksichtigt werden. Das schafft wirtschaftliche Wirkung auf mehreren Ebenen und zeigt, wie strategische Partnerschaften und industrielle Wertschöpfung im Sinne eines zukunftsfähigen Technologiestandorts zusammengedacht werden können“, sagt Frank Bösenberg, Geschäftsführer Silicon Saxony.
Starke Allianz für technologische Souveränität im Chipdesign
Silicon Saxony ist zudem Mitinitiator von industriepolitischen Projekten, die die neue Hightech-Agenda Deutschlands mit Leben erfüllen und dabei helfen, konkret formulierte Ziele zu erreichen. Dazu gehört die Schaffung und Etablierung eines nationalen Leistungszentrums für Chipdesign. Das sogenannte Competence Center Chip Design (CCCD) soll den Zugang zum Chipdesign für Start-ups, den Mittelstand und die Forschung radikal erleichtern. Dadurch sollen in Deutschland neue Weltmarktführer entstehen. Mit einer offenen Plattform und Sitz in Dresden und München ermöglicht das CCCD erstmals die kosteneffiziente Entwicklung marktreifer Plattform-Chips „Made in Europe“. Hinter dem Antrag für das Competence Center Chip Design (CCCD) steht ein hochkarätiges Konsortium führender Köpfe aus Wissenschaft, Industrie und Netzwerkorganisationen. Prof. Gerhard Fettweis, Geschäftsführer und Wissenschaftlicher Direktor des Barkhausen Instituts, bringt langjährige Erfahrung aus über 50 Chipdesign-Projekten ein und positioniert das Institut als Nukleus des CCCD. Unterstützt wird er von Frank Bösenberg, Geschäftsführer des Hightech-Clusters Silicon Saxony und Vorsitzender von Silicon Europe, der die Anbindung an das europaweit einzigartige Halbleiter-Ökosystem sicherstellt. Die wissenschaftliche Koordination übernehmen Prof. Norbert Wehn und Prof. Holger Blume als Sprecher der Initiative „Chipdesign Germany“, die das Ziel verfolgen, Deutschland technologisch souverän im Bereich programmierbarer Plattform-Chips aufzustellen. Prof. Andreas Herkersdorf, Leiter des Lehrstuhls für Rechnertechnik an der TU München, ergänzt das Konsortium mit seiner ausgewiesenen Expertise in Systemarchitekturen und Chip-Integration. Gemeinsam bilden diese Akteure die strategische und wissenschaftliche Trägerschaft des CCCD.
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Interessierte Wirtschaft- und Fachmedien können unter presse@silicon-saxony.de den Projektantrag für das Competence Center Chip Design (CCCD) anfragen.
Für Rückfragen:
WeichertMehner, Robert Weichert (Pressestelle Silicon Saxony)
Telefon: +49 151 41 92 46 64, E-Mail: info@weichertmehner.com / presse@silicon-saxony.de
Über SILICON SAXONY:
Der Silicon Saxony ist mit über 600 Mitgliedern das größte Hightechnetzwerk Sachsens und eines der größten Mikroelektronik- und IT-Cluster Deutschlands sowie Europas. Als eigenfinanzierter Verein verbindet Silicon Saxony seit seiner Gründung im Jahr 2.000 Hersteller, Zulieferer, Dienstleister, Hochschulen/Universitäten, Forschungsinstitute, öffentliche Einrichtungen sowie branchenrelevante Startups am Wirtschaftsstandort Sachsen und darüber hinaus. Übergeordnete Ziele der Netzwerkarbeit sind u.a. der Ausbau sowie die Stärkung des führenden Mikroelektronikstandortes Europas als auch das Vorantreiben der parallel verlaufenden Entwicklung hin zu einem Softwareland Sachsen.
Weiterführende Links
👉www.hightech-agenda-deutschland.de
👉Pressemitteilung des BMFTR