Mikroelektronik

Silicon Saxony: Dresdens große Halbleiterfabs geben spannende Einblicke – „Big 5“ sorgen für ausverkauftes Event in den Technischen Sammlungen Dresden

22. Oktober 2025. Schon weit vor Beginn des Events „Inside Silicon Saxony“ – am 21. Oktober – waren die 200 Plätze in den Technischen Sammlungen Dresden ausverkauft. Kein Wunder. Erstmals gaben führende Köpfe der fünf großen Dresdner Halbleiterhersteller Infineon, esmc, Bosch, X-FAB und GlobalFoundries hier zusammen und auf einer Bühne spannende Insights zu ihren Fabs, ihrer Arbeit, den Produkten, Zielmärkten und Technologien. Organisiert von den Alumnis des Silicon Saxony – alles erfahrene, ehemalige Mitarbeitende der sächsischen Mikroelektronikbranche – stand die „Technologievielfalt in Europas Mikroelektronik-Herz“ im Fokus. Ein Thema, das neben zahlreichen Technologieinteressierten auch namhaften Vertreter:innen aus Stadt, Behörden, Forschungsinstituten, Industrie, Wirtschaft und Politik in seinen Bann zog. So waren u.a. auch die Mitglieder des Bundestages Dr. Markus Reichel (CDU) und Kassem Taher Saleh (B‘90/Grüne) sowie die Mitglieder des Landtages Dr. Frank Kromer (CDU) und Martin Modschiedler (CDU) vor Ort.

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Jeder Platz besetzt. Die Spannung unter dem Dach der Technischen Sammlungen Dresden war bereits zur Eröffnung der Veranstaltung spürbar. Foto: Silicon Saxony.

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Mit der Hightechagenda und der Mikroelektronikstrategie der Bundesregierung wurden schließlich zuletzt zwei Schriftstücke veröffentlicht, die die Halbleiterbranche und deren enorme Bedeutung auch auf politischer Ebene klar herausstellten. Was lange Zeit hinter verschlossenen Türen lief und die meisten Menschen nicht einmal bemerkten, ist inzwischen in der Mitte der Gesellschaft angekommen – die Mikroelektronik. Das stellte auch Roland Schwarz, Leiter der Technischen Sammlungen Dresden, in seiner Eröffnungsrede heraus. Fast überall begleiten oder begegnen uns heute die teils winzigen Bauteile, hergestellt in den Dresdner Fabs. Ob Fahrzeuge, Energiesysteme, Medizintechnik, Werkzeuge oder Unterhaltungselektronik – in so vielen Produkten und Bereichen sind Chips „made in Dresden“ enthalten. 


Roland Schwarz, Direktor der Technischen Sammlungen Dresden bei der Eröffnung. 

So verwunderte es dann auch kaum, als Frank Bösenberg, Geschäftsführer des größten europäischen Mikroelektronik-Verbandes Silicon Saxony, die in jüngster Vergangenheit und aktuellen Umsetzung befindlichen Erweiterungen und Neuansiedlungen im Freistaat Sachsen auflistete. Denn nicht nur die beiden, durch den EU Chips Act, geförderten Modul- bzw. Fab-Neubauten von Infineon und esmc im Dresdner Norden, sondern auch die Fab-Erweiterung bei GlobalFoundries, der Fab-Neubau von Jenoptik sowie die Investitionen zahlreicher Zulieferer wie Adenso, Sempa Systems, Murata u.a. zeigen, welche Dynamik die Halbleiterbranche in diesen wirtschaftlich schwierigen Zeiten noch immer entwickelt. Als eine von sehr wenigen Branchen weist die Mikroelektronik aktuell weiterhin ein Wachstum auf. Wo andere entlassen oder zumindest sparen, wird hier kräftig investiert, angeheuert und erweitert. Und das trotz einer schwächelnden deutschen Automotive-Branche, dem großen Zugpferd der Dresdner Halbleiterunternehmen. 


Michael Woittennek, Geschäftsführer X-FAB, bei seinem Vortrag. 

Warum dies funktioniert und für welche Bereiche die hiesigen Halbleiterfabs produzieren, sorgte im Anschluss für reges Interesse und Nachfragen. Mit Dr. Dirk Drescher (Geschäftsführer Bosch Dresden), Dr. Christian Koitzsch (Präsident esmc), Dr. Manfred Horstmann (Geschäftsführer GlobalFoundries Dresden), Ralf Blumtritt (Director Smart Power FAB Infineon Dresden) sowie Michael Woittennek (Geschäftsführer X-FAB Dresden) standen erfahrene Experten Rede und Antwort. Exklusive Einblicke in die Fabs und deren heilige Hallen, die Reinräume, faszinierten und begeisterten zugleich. Die einstigen Blackboxen im Dresdner Norden wurden so gläsern und für alle Gäste des Abends verständlich erklärt. Von den riesigen Reinräumen bis zu den in ihnen produzierten winzigen Bauteilen und deren Zielmärkten wurde alles veranschaulicht, was sonst geheimnisumwittert im Verborgenen geschieht. 


Dr. Christian Koitzsch, Geschäftsführer esmc, stellt seine im Bau befindliche Fab vor. 

In der abschließenden Panelrunde wurden die Fab-Entscheider schließlich mit spannenden Fragen – vom Schwächeln der Automobilbranche und deren Auswirkungen über das so wichtige IC Design und eingesetzten Technologien in den Fabs bis hin zu den Themen Ausbildung und Fachkräfte – gefordert. Speziell den Fachkräftebereich nahmen dabei alle Anwesenden intensiv unter die Lupe. Denn gerade hier muss sich in und für Sachsen mehr tun, wie alle Vertreter der Fabs herausstellten. Dresden braucht dringend qualifizierte und motivierte Fachkräfte, um dem Bedarf der kommenden Jahre und Jahrzehnte gerecht zu werden. „Wenn Sie etwas aus diesem Abend mitnehmen, dann bitte das“, wünschte sich Dr. Christian Koitzsch vom Publikum. Es ist die Aufgabe von uns allen, die aktuellen und kommenden Generationen wieder von einer MINT-Ausbildung und der Halbleiterbranche zu begeistern. Allein esmc wird in den kommenden Jahren mehr als 1.900 Stellen neu besetzen. Auch die anderen vier Dresdner Fabs sind immer auf der Suche – ob nach Fachkräften, Quereinsteigenden, Auszubildenden oder dualen Studierenden. 


v.l.n.r. Dr. Dirk Drescher (Geschäftsführer Bosch), Ralf Blumtritt (Director Smart Power FAB Infineon), Dr. Manfred Horstmann (Geschäftsführer GlobalFoundries), Michael Woittennek (Geschäftsführer X-FAB) und Dr. Christian Koitzsch (Geschäftsführer esmc) stellen sich gemeinsam den Fragen des Publikums. 

Ein Event, organisiert von den ehemaligen Mitarbeitenden der Dresdner Halbleiterbranche wurde so zum Aufruf für die jungen und kommenden Generationen, ihren beruflichen Weg in Dresden und dieser zukunftssicheren Branche zu planen. Silicon Saxony kann diesen Wunsch nur unterstützen. Es lohnt sich, hier seine Karriere zu starten oder weiterzuverfolgen, wie jede einzelne Minute dieses abwechslungsreichen Abends zeigte. 

Ihr Interesse ist geweckt? Dann bewerben Sie sich in einer der fünf Fabs oder suchen Sie den Kontakt zu Silicon Saxony. Gemeinsam bringen wir Sachsens Hightechcluster voran.

Die Fab-Facts des Abends im Überblick:

Strukturgrößen: In den Dresdner Fabs werden in den kommenden Jahren Halbleiter in den Strukturgrößen zwischen 600nm (X-FAB) und 12nm (esmc) produziert.

Reinräume: Die heiligen Hallen der Fabs, die Reinräume, sind zwischen 1.700 m² (X-FAB) und 45.000 m² (esmc) groß. 

Wafer: In den Fabs werden zwischen 10.000 (X-FAB) und 950.000 Wafer (1,1 Millionen nach Beendigung des Ausbaus; GlobalFoundries) produziert. 

Älteste und jüngste Fab: Die älteste Fab wurde vor 40 Jahren in Betrieb genommen und wird von X-FAB betrieben. Die jüngste Fab wird der Neubau von esmc sein. Der Produktionsstart der esmc-Fab ist für 2027 geplant. 

Zielmärkte: Alle Fabs der Region Dresden arbeiten in unterschiedlichen Gewichtungen für die Automotive-Industrie. Die hierfür produzierten Halbleiter machen den Großteil der in Dresden produzierten Produkte aus. Von Chips für Radarsensoren und Kameras über Chips für Fahrfunktionen und Assistenzsysteme bis hin zu Chips für Displays und LED werden in Dresden eine Vielzahl von Lösungen gefertigt. Auch wenn der Automotive-Sektor damit der Hauptkunde der Region ist, werden hier auch Halbleiter für die Bereiche Medizintechnik, Energiesysteme, Industrieanwendungen, den Bereich Künstliche Intelligenz, Unterhaltungselektronik, Haushaltsgeräte und elektrische Werkzeuge produziert. 

Obwohl gerade der deutsche Automotive-Sektor aktuell schwächelt, wirkt sich dies, laut Aussagen der Fab-Verantwortlichen, nicht auf die Auslastung der Fabs aus. Waren vor zehn Jahren noch wenige Hundert Mikrochips in den Fahrzeugen verbaut, sind es heute pro Fahrzeug zwischen 1.500 und 8.000 Chips. Die geringeren Produktionszahlen der Automobilhersteller werden demnach durch den steigenden Bedarf in den einzelnen Fahrzeugtypen kompensiert.  

Mitarbeitende: In den Fabs arbeiten aktuell zwischen 575 (X-FAB) und 3.500 (Infineon) Mitarbeitende.  

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Weiterführende Links

👉 https://www.esmc.eu/de/index.html 
👉 https://www.infineon.com/de/regional/dresden 
👉 https://gf.com/de/careers/where-we-work/welcome-to-gf-dresden/  
👉 https://www.xfabulous.com/de/unsere-standorte/dresden/  
👉 https://www.bosch.de/unternehmen/bosch-in-deutschland/dresden/  

Artikel der Presse zum Thema:

👉 Sächsische Zeitung: Neue Leute, neue Märkte, neue Fabriken
👉 Oiger: Sachsens Chip-Riesen stellen Bürgerschaft ihre Konzepte vor

Fotos: Silicon Saxony

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