Mikroelektronik

Sachsen und die Mikroelektronik: Ministerpräsident Michael Kretschmer im Interview

Silicon Saxony fühlte Sachsens Ministerpräsident auf den Halbleiter-Zahn. Von der Bedeutung einer neuen Allianz der europäischen Mikroelektronik-Regionen (ESRA) über die aktuelle Ansiedlungspolitik und die Vorteile des sächsischen Freistaates bis zur Rolle Sachsens bei Europas anspruchsvollem Ziel, 20 Prozent der weltweit produzierten Mikrochips zu fertigen, bezog Michael Kretschmer Stellung.

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Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer. Foto: SK Sachsen

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Sie haben die Gründung von ESRA mit Nachdruck vorangetrieben. Was erhoffen Sie sich von diesem Bündnis für Sachsen?

Michael Kretschmer: Die Gründung der Mikroelektronik-Allianz ist ein wichtiger Meilenstein für die ganze Europäische Union und ihre Zukunft. Für jedes Segment der globalen Halbleiter-Wertschöpfungskette braucht es durchschnittlich über 20 Länder, die an der direkten Lieferkette beteiligt sind und eng zusammenarbeiten. Mit ESRA eröffnen wir für die Regionen neue Wege, um zusammenzuarbeiten, zu forschen und Innovationen auf den Weg zu bringen. Das stärkt die wirtschaftliche und digitale Souveränität Europas. Die Allianz wird entscheidend dabei helfen, Europa in dieser Schlüsselindustrie in den kommenden Jahren wettbewerbsfähig zu machen.

Was muss Sachsen unternehmen, um die geplanten Ansiedlungen und Erweiterungen optimal umzusetzen – Stichwort Strategie, Aus- und Weiterbildung, Fachkräfte, Infrastruktur, etc.?

Michael Kretschmer: Für die erfolgreiche Umsetzung der Ansiedlungen können wir auf unsere Erfahrungen bei früheren Großprojekten bauen. Die Verwaltung weiß, was zu tun ist. Wir fangen nicht bei Null an. Klar ist: Es braucht bei solchen großen Projekten immer auch Anpassungen bei der Infrastruktur – von der Energieversorgung über Wasser und Abwasser bis hin zur Verkehrsinfrastruktur. Darüber hinaus müssen verschiedene weitere Aspekte wie Wohnraum, Ausbildungs-, Schul- und Kitaplätze mitgedacht werden.

Mir ist es dabei ganz wichtig, dass das Zusammenspiel der verschiedenen Akteure gut funktioniert. Eine entscheidende Rolle spielt dabei auch der Beauftragte der Staatsregierung für Großansiedlungen mit der in der Sächsischen Staatskanzlei angesiedelten Stabsstelle. Damit alle Rädchen ineinandergreifen können, ist eine enge Koordination und Zusammenarbeit sowohl auf Landesebene als auch mit den Kommunen erforderlich.

Was wünschen Sie sich von Europa und dem Bund, um die positive Entwicklung der letzten zwei Jahre fortführen zu können?

Michael Kretschmer: Sachsen ist Europa und dem Bund für die bisherige Unterstützung sehr dankbar. Zugleich sind wir stolz darauf, dass wir als Freistaat ganz konkret daran mitwirken, wichtige nationale und europäische Ziele beispielsweise in der Industrie- und Klimapolitik zu erreichen. Denn wir brauchen diese größere Unabhängigkeit und eigene Stärke, damit unsere Wirtschaft stabil laufen kann, damit Deutschland und Europa weiter Tempo machen können.

Damit wir insgesamt gut vorankommen, brauchen wir unter anderem umfassende Ausbildungs- und Qualifizierungsmöglichkeiten und eine zuverlässige Energieversorgung. Bei vielen Dingen sind wir als Freistaat auf die Unterstützung von Bund und EU angewiesen. Es ist deshalb wichtig, dass wir zusammen weiter an der Erfolgsgeschichte schreiben und gemeinsam für gute Rahmenbedingungen sorgen.

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Dieser Artikel ist erstmalig im Rahmen unseres Magazins NEXT „Im Fokus: Mikroelektronik“ erschienen.

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