Die vorgestellten Praxisbeispiele aus den im Projekt mitarbeitenden Unternehmen zeigten, dass eine hohe Akzeptanz für digitale Anwendungen immer dann erreicht wird, wenn deren Nutzen für die Beschäftigten klar erkennbar ist, sie an der Entwicklung beteiligt werden und ausreichend Zeit für ein Erlernen der dafür notwendigen digitalen Fähigkeiten zur Verfügung steht. Gerade in KMU, in denen keine Standardanwendungen zum Einsatz kommen, sondern individuelle Lösungen gefunden werden müssen, zeigt sich, dass KI-Implementierung enorm aufwändig ist und eine hohe Bereitschaft zur Bereitstellung dafür notwendiger Ressourcen erfordert.
Teilnehmende der PAL-Transferveranstaltung. Foto: Weißflog
Eine wichtige Frage in diesem Kontext betrifft die Datensouveränität. Optimalerweise haben Unternehmen selbst die Hoheit über ihre für die Erarbeitung digitaler Lösungen notwendigen Unternehmensdaten – auch wenn dies bedeutet, zusätzliche Personalressourcen dafür schaffen zu müssen. Für die Entwicklung sowie kontinuierliche Pflege und Weiterentwicklung der Anwendung muss klar entschieden werden, ob die Verantwortung dafür in externe Hände gegeben oder eine Lösung im Haus gefunden wird. Programmierkompetenzen für das entsprechende Tool sollten im letzteren Fall nicht nur bei einer Person z.B. in der IT-Abteilung vorhanden sein, sondern es braucht immer auch eine Stellvertretung. Auch die Wichtigkeit einer sorgfältigen Dokumentation im Entwicklungsprozess wurde betont, um eine spätere Nachvollziehbarkeit zu gewährleisten und Veränderungen des Tools zu ermöglichen.
Entsprechende Kompetenzen können Unternehmen über Neueinstellungen gewinnen, aber auch durch die Qualifizierung von Mitarbeitenden durch eine passgenaue Weiterbildung. Auf der Themeninsel „Fachkräfte“ fanden die Gäste dazu verschiedene Tipps und Empfehlungen, diese stehen auch als PDF-Broschüre zum Download zur Verfügung. Auf den Themeninseln Technik, Forschung und Management zeigten Demonstratoren und Poster verschiedene konkrete Anwendungsbeispiele.
Workshop im Rahmen der PAL-Transferveranstaltung. Foto: Weißflog
Die Gäste erhielten einen Überblick über alle Praxisprojekte, in denen aktuell in Zusammenarbeit zwischen Arbeitsforschenden, Unternehmen und Netzwerkpartnern datenbasierte Assistenzsysteme und KI-Lösungen etabliert werden, und nutzten die Möglichkeit, sich während der Veranstaltung mit einzelnen Projektpartnern zu vernetzen, um mehr über die Projekte zu erfahren. Vorgestellt wurden auch die bereits entstandenen Living Labs an den Hochschulen, in denen Unternehmen sich Praxisbeispiele ansehen und dazu beraten lassen können.
Die starken Parallelen zum Thema Fußball zeigten sich während der Veranstaltung immer wieder: eine erfolgreiche Mannschaft ist abhängig von den drei Faktoren Mensch, Technik und Organisation. Gleiches gilt für eine erfolgreiche digitale Transformation – nicht nur in Lausitzer Unternehmen, sondern überall dort, wo digitale Lösungen implementiert werden, damit diese menschengerecht, nachhaltig und wettbewerbsfähig sind.
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Weiterführende Links
👉 Projektseite PerspektiveArbeit Lausitz (PAL)
Foto: PAL / Weißflog