
Die EU und der Freistaat Sachsen unterstützen die Aufbauphase des Netzwerks bis Ende 2027 mit drei Millionen Euro EFRE-Mitteln. Damit wächst eine bleibende Struktur, die nationale und internationale Sichtbarkeit schafft und eine enge Anbindung an europäische Pilotlinien ermöglicht.
Zum Auftakt des Netzwerks am 17. Dezember 2025 betont Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow: „Quantentechnologien werden in den öffentlich geförderten Wissenschaftseinrichtungen des Freistaates Sachsen als ein Themenfeld von besonderer strategischer Bedeutung erforscht. In der Hightech Agenda Deutschlands werden sie als Schlüsseltechnologien ausgewiesen und rücken damit stärker denn je in den wissenschaftlichen und vor allem wirtschaftlichen Fokus. Mit Quantum Saxony wird ein Netzwerk der sächsischen Quantentechnologie-Community etabliert, das sich im Zentrum nationaler, europäischer und globaler Entwicklungen und Strategieprozesse bewegt.“
Gemeinsam Sachsens Position im Quantenbereich ausbauen
Quantum Saxony vernetzt Expertisen von Universitäten und außeruniversitären Forschungseinrichtungen und bindet Verbände, Start-ups und Industriepartner ein. Ziel ist, Quantentechnologien in all ihren Bereichen zu entwickeln und in die industrielle Anwendung zu führen.
Das Netzwerk versteht sich als offene Plattform, die fortlaufend weitere Partner integriert und den Austausch zwischen Forschung, Industrie und Politik intensiviert. Die sächsische Interdisziplinarität – von Materialwissenschaft über Mikro- und Nanoelektronik bis zur Softwareentwicklung – wird so gezielt in Richtung wirtschaftlicher Nutzung vorangetrieben.
Ein zentrales Anliegen ist zudem der Aufbau qualifizierter Fachkräfte: Über gezielte Bildungs- und Weiterbildungsprogramme sollen Nachwuchskräfte und Quantenexpertinnen und -experten für Forschung und Industrie ausgebildet werden.
Das Fraunhofer IPMS im Netzwerk
Das Fraunhofer IPMS übernimmt eine zentrale Koordinationsrolle innerhalb von Quantum Saxony. Als Schnittstelle zwischen Mikroelektronik, Halbleitertechnologie und Quantentechnologien bringt das IPMS seine langjährige Erfahrung in anwendungsnaher Forschung, industriellen Kooperationen und Technologietransfer ein. Die Expertise des IPMS ermöglicht den schnellen Weg „from lab to fab“, also vom Forschungslabor bis zur industriellen Fertigung. Dadurch werden wissenschaftliche Erkenntnisse direkt in marktreife Lösungen überführt, was das Fraunhofer IPMS zu einem entscheidenden Motor des Netzwerks macht.
„Unser industrietauglicher Reinraum ermöglicht es uns, neue Quantenmaterialien und Bauelemente unter realen Produktionsbedingungen zu erproben und in Pilotfertigungen zu überführen” sagt Dr. Benjamin Lilienthal-Uhlig, Geschäftsfeldleiter Next Generation Computing am Fraunhofer IPMS. „Das ist ein Alleinstellungsmerkmal, das die Innovationskraft Sachsens erheblich stärkt. Gerade Start-ups und kleine bis mittelständische Unternehmen profitieren davon, das wir ihnen eine Pilotfertigung auf Waferlevel anbieten können.”
Im Netzwerk verknüpft das Fraunhofer IPMS seine Kompetenzen mit Partnern aus Wissenschaft und Industrie, darunter Infineon, GlobalFoundries, RWTH Aachen, imec, CEA-LETI, VTT und dem Forschungszentrum Jülich. Auf diese Weise entstehen Synergien entlang der gesamten Innovationskette – von der Grundlagenforschung über die Technologieentwicklung bis hin zur industriellen Anwendung.
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Weiterführende Links
👉 www.ipms.fraunhofer.de
Foto: Fraunhofer IPMS