
Offizielle Aufforderung für Vorschläge ist für Ende 2025 geplant
Mit dem Aufruf zur Interessenbekundung wollte die Kommission erste Erkenntnisse von Teilnehmern sammeln, die sich aus führenden europäischen Unternehmen, privaten und öffentlichen Investoren (aus Europa und darüber hinaus) und den Mitgliedstaaten zusammensetzen und an der Gestaltung der künftigen KI-Infrastruktur in Europa interessiert sind. Diese Beiträge sind zwar keine formellen Bewerbungen, aber sie werden der Europäischen Kommission und den Mitgliedstaaten entscheidend dabei helfen, eine dynamische, unverbindliche Liste potenzieller Kandidaten zu erstellen, die bereit sind, vor der für Ende 2025 geplanten offiziellen Aufforderung zur Einreichung von Vorschlägen KI-Gigafabriken-Einrichtungen von Weltklasse in der gesamten EU zu errichten.
Zu den Befragten gehören große europäische Unternehmen, die Betreiber von Rechenzentren, Telekommunikationsunternehmen, Energieversorger sowie europäische und globale Technologiepartner und Finanzinvestoren vertreten. In ihren Interessenbekundungen sehen die Teilnehmer den Erwerb von insgesamt mindestens drei Millionen Spezialprozessoren (GPUs) der neuesten Generation vor.
In Anbetracht der vertraulichen Geschäftsinformationen, die in den Interessensbekundungen enthalten sind, wird die Europäische Kommission keine weiteren Informationen über die Identität der Befragten preisgeben. Einzelne Teilnehmer können jedoch von sich aus beschließen, ihr Angebot offenzulegen.
Hintergrund
Das KI-Gigafactories-Konzept baut auf der KI-Factories-Initiative auf und nutzt Europas hochmodernes EuroHPC-Supercomputing-Netzwerk, um das Ziel der EU zu verwirklichen, der weltweit führende KI-Kontinent zu werden. KI-Gigafactories werden hochmoderne, groß angelegte KI-Rechen- und Datenspeicherzentren sein, die speziell für die Entwicklung, das Training und den Einsatz von KI-Modellen und -Anwendungen der nächsten Generation im Hyperscale-Maßstab konzipiert sind, z. B. für Modelle mit Hunderten von Billionen von Parametern. Durch die Integration enormer Rechenleistung, energieeffizienter Rechenzentren und KI-gesteuerter Automatisierung werden diese Einrichtungen neue Maßstäbe für das Training, die Inferenz und den Einsatz von KI-Modellen setzen.
Die Einrichtung der ersten KI-Gigafactories in Europa wird erhebliche Investitionen und koordinierte politische Maßnahmen erfordern, die der Wettbewerbsfähigkeit der EU spürbare Vorteile bringen werden. Daher werden diese Gigafactories als Vorzeige-Pilotprojekte für das Koordinierungsinstrument für Wettbewerbsfähigkeit dienen, wie im Kompass für Wettbewerbsfähigkeit dargelegt. Die erfolgreiche Aufforderung zur Interessenbekundung durch die Europäische Kommission und das Gemeinsame Unternehmen EuroHPC sowie deren Folgemaßnahmen zur Auswahl von Konsortien für die künftige Umsetzung von KI-Gigafabriken in der Europäischen Union sollten als erster Testfall für den Koordinierungsmechanismus der Industrie- und Forschungspolitik zwischen der EU und der nationalen Ebene betrachtet werden, der als Teil des Koordinierungsinstruments für Wettbewerbsfähigkeit vorgesehen ist.
Nächste Schritte
Die Europäische Kommission wird bald Gespräche mit allen Teilnehmern aufnehmen, um die nächsten Schritte der KI-Gigafactory-Initiative vorzubereiten. Die Kommission plant dann, im vierten Quartal 2025 über das gemeinsame Unternehmen für Hochleistungsrechnen EuroHPC einen offiziellen Aufruf zur Errichtung von KI-Gigafabriken in der EU zu veröffentlichen.
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Weiterführende Links
👉 https://germany.representation.ec.europa.eu
👉 Aktionsplan für den KI-Kontinent
👉 KI-Factories
Foto: pixabay