Außerdem in dieser Folge: Pilotprojekt zur Umschulung von Leag AG und GlobalFoundries gestartet; Neue Eskalation im Fall Nexperia; ECSA Skill Strategy Report veröffentlich
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Silicon Saxony
#50: China darf wieder H200 Chips beziehen; Europäisches Scale-up-Programm Ignite next sartet im Silicon Saxony; News aus dem Infoevent zum IPCEI-AST
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Die wichtigsten News, Trends und Entwicklungen der nationalen und internationalen Halbleiterindustrie – kompakt, prägnant und verständlich aufbereitet. Das ist „What’s Chippening“, der News-Podcast aus dem Herzen der europäischen Mikroelektronik, dem Silicon Saxony.
In der Folge vom 12. Dezember 2025 (aufgezeichnet am 10. Dezember, 15 Uhr) geht es um diese Themen
China darf wieder Nvidia-H200-Chips beziehen
US-Präsident Donald Trump hat angekündigt, dass Nvidias H200 wieder nach China geliefert werden darf – unter der Auflage, dass 25 % der Einnahmen aus dem China-Geschäft an den US-Staat abgeführt werden. Die Regelung betrifft ausdrücklich nicht die neueren Plattformen Blackwell und Rubin, sondern eine ältere Generation auf Basis der Hopper-Architektur, die technologisch bereits rund anderthalb Jahre hinter den neuesten Systemen liegt.
Für Nvidia könnte die Lockerung kurzfristig Milliardenerlöse bedeuten. Gleichzeitig reagiert China bereits: Der Einsatz der H200-Chips wird genehmigungspflichtig, Unternehmen müssen begründen, warum sie keinen heimischen KI-Beschleuniger – etwa von Huawei – einsetzen können. Damit wird der Export nicht nur politisch gesteuert, sondern auch strategisch genutzt, um Einblicke in Marktbedarfe und Anwendungsfälle zu gewinnen. Im Podcast ordnen Julia und Frank ein, warum dieses „Win-win“ für die USA am Ende vor allem China stärken könnte – und was das für andere Anbieter wie AMD oder Intel bedeutet.
👉 U.S. plans to sell advanced AI chips to China amid economic and security concerns | PBS News
Europäisches Scale-up-Programm Ignite Next startet im Silicon Saxony
Eine gute Nachricht für den Standort Dresden und für Europas Deep-Tech-Ökosystem: Das frühere Intel-Ignite-Programm startet unter dem Namen Ignite Next neu – als unabhängiges europäisches Scale-up-Programm mit Sitz im Silicon Saxony. Ziel ist es, eine der größten strukturellen Schwächen Europas anzugehen: den schwierigen Übergang von exzellenter Frühphasenforschung hin zur industriellen Skalierung.
Ignite Next setzt auf ein Multi-Partner-Modell, arbeitet ohne Anteilsabgabe und bietet Start-ups Zugang zu Industrieexpertise, Infrastruktur und einem Netzwerk aus mehreren hundert Mentor:innen. Unterstützt wird das Programm unter anderem von Infineon und Intel. Im Podcast sprechen Julia und Frank darüber, warum diese Entscheidung ein starkes Signal für Sachsen ist – und weshalb Programme wie Ignite Next entscheidend sein können, um Europas „Scale-up-Lücke“ zwischen Pre-Seed und Series B endlich zu schließen.
👉 International Valuation Differences in Global Startup Markets
Infoevent zum IPCEI-AST
Das neue europäische Förderinstrument IPCEI Advanced Semiconductor Technologies (IPCEI-AST) geht in die entscheidende Phase. Beim Infoevent zum Interessenbekundungsverfahren wurden zentrale Eckpunkte zu Themenfeldern, Beteiligungsländern und Zeitplan vorgestellt. Klar ist: Das Zeitfenster ist eng – Projektanträge müssen bis spätestens 15. Januar eingereicht werden.
Im Podcast ordnet Frank ein, was Unternehmen und Forschungseinrichtungen jetzt wissen müssen, welche Länder sich beteiligen und warum IPCEI-AST eine wichtige Ergänzung zu bestehenden Chips-Act-Instrumenten ist – gerade mit Blick auf Design, Fertigungstechnologien und Europas langfristige technologische Souveränität.
👉 Interessensbekundungsverfahren IPCEI AST
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Kurz-News
Pilotprojekt zur Umschulung von LEAG und GlobalFoundries gestartet
Strukturwandel trifft Halbleiterindustrie: In einem Pilotprojekt wechseln zehn Mitarbeitende aus dem Braunkohlekraftwerk Boxberg für drei Monate zu GlobalFoundries nach Dresden, um für Tätigkeiten in der Chipfertigung qualifiziert zu werden. Das Projekt ist freiwillig angelegt und soll 2026 starten.
👉 Kohlearbeiter sollen künftig Chips herstellen
Neue Eskalation im Fall Nexperia
Der seit Jahren schwelende Konflikt um Nexperia und die Kontrolle über europäische Chipstandorte eskaliert erneut – diesmal auf diplomatischer Ebene. China hat laut Medienberichten die Namen niederländischer Geheimdienstmitarbeiter veröffentlicht, während parallel der politische Druck auf Den Haag wächst, Gespräche zwischen Nexperia und dem chinesischen Mutterkonzern Wingtech zu ermöglichen.
👉 China outet offenbar niederländische Agenten
ECSA Skills Strategy Report 2025 veröffentlicht
Die ECSA Skills Strategy 2025 zeichnet ein klares Bild: Europas Halbleiterindustrie steht vor einer strukturellen Fachkräftekrise. Rund 30 % der heutigen Beschäftigten gehen bis 2030 in den Ruhestand, während die Zahl der Absolvent:innen in relevanten Studiengängen kaum wächst. Die Folge: ein erwarteter jährlicher Engpass von rund 10.800 Fachkräften entlang der gesamten Wertschöpfungskette.
Der Report formuliert konkrete Empfehlungen an Politik, Bildung und Industrie – von langfristiger Weiterbildungsfinanzierung über gezielte Fachkräftezuwanderung bis hin zu besserem Workforce-Planning. Julia und Frank ordnen ein, warum dieses Thema zur zentralen Standortfrage für Europas Chipindustrie wird.
👉 ECSA Skills Strategy 2025 – European Chips Skills Academy
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Und sonst so?
Kommission genehmigt deutsche Beihilfe in Höhe von 623 Millionen Euro zur Unterstützung der Errichtung von zwei einzigartigen Chipfabriken in Deutschland
Die Europäische Kommission hat der Förderung von GlobalFoundries und X-Fab im Rahmen des EU Chips Acts zugestimmt. Damit nehmen beide Unternehmen eine wichtige Hürde in der Finanzierung und Planungssicherheit ihrer Ausbauprojekte – ein weiteres positives Signal für den europäischen Halbleiterstandort.
👉 Commission approves €623 million German State aid for semiconductor fabs
Wohnen, Wasser, Wachstum – wie der Chip-Boom die Region Dresden an die Grenzen bringt
Der Halbleiter-Hotspot Dresden wächst rasant: Neue Fabriken, tausende Jobs, ein erwarteter Zuzug von 24.000 Menschen – das entspricht einer ganzen Kleinstadt. Sie alle brauchen Wohnungen, Schulen und Verkehrsinfrastruktur. In der Sendung MDR Radiosendung „Dienstags direkt“ vom 9. Dezember sprachen Frank Bösenberg, Janett Kretschmar-König und Jörg Wimmer über die Wohnraum-Anforderungen, steigende Mieten, neue Infrastruktur – und die Frage, ob und wie Dresden diesen Turbo-Wachstumsschub überhaupt schultern kann. Die Sendung kann in der Mediathek nachgehört werden.
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Zur Folge
👉 Folge bei Apple Podcasts hören
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