Unternehmertum

SMWA: VW- und Chipkrise – Sachsens Weg für die Zukunft der (Auto-)Industrie

30. Oktober 2025. Die globale Ordnung befindet sich im Wandel. Nationale Interessen gewinnen an Bedeutung, autoritäre Akteure setzen zunehmend auf das Prinzip „Mein Land zuerst“. Freie Märkte und internationale Regeln werden offen infrage gestellt, wirtschaftlicher Druck und politische Erpressung sind keine Ausnahme mehr. Auch die Nutzung von Rohstoffen als wirtschaftliche Waffe gehört inzwischen zum Repertoire staatlicher Machtpolitik. Besonders China subventioniert gezielt Unternehmen und Produkte, um Märkte zu destabilisieren und anschließend zu dominieren. Was einst die Solarindustrie war, betrifft heute die Chemie, den Maschinenbau und die Stahlbranche.

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„Diese Entwicklung stellt unsere Wirtschaft vor große Herausforderungen. Sie ist Realität – und wir können sie nicht einfach verändern. Umso wichtiger ist es, ihr entschlossen und klug zu begegnen. Wir müssen daher unsere Widerstandsfähigkeit stärken, besonders in Bezug auf unsere Lieferketten. Wir müssen alles dafür tun, um Arbeitsplätze in Europa, Deutschland und Sachsen zu sichern. Wir müssen Innovationen stärken, um selbst wichtiger Teil weltweiter globaler Wertschöpfungsketten zu sein“, sagt Wirtschaftsminister Dirk Panter.

Die aktuelle Chipkrise und die damit verbundenen Auswirkungen auf die Automobilbranche sind ein alarmierendes Signal dafür, wie abhängig Europa in zentralen Zukunftstechnologien noch immer ist. 

Nach einem Streit mit der niederländischen Regierung hat China einen Exportstopp für Produkte des Unternehmens Nexperia verhängt. Diese Maßnahme brachte die Produktion bei Autobauern wie VW erheblich ins Stocken. Zur Einordnung: In jedem derzeit produzierten Auto stecken bis zu 500 Bauelemente von Nexperia. Die betroffenen Unternehmen in Sachsen tragen keine Verantwortung für diesen Konflikt und haben keinerlei Einfluss auf dessen Verlauf.

Derzeit ist noch unklar, wie viele Lieferketten vom jüngsten Konflikt betroffen sind. VW hat in den letzten Tagen immerhin eine Teil-Entwarnung verlauten lassen. Die Situation ist jedoch ernst, da Teile der europäischen Automobilindustrie eigentlich ganz andere Sorgen haben.

„Es gilt nach wie vor: die deutsche Autoindustrie muss wieder wettbewerbsfähig werden – und zwar bei uns in Deutschland. Gleichzeitig müssen wir dafür sorgen, dass wir unsere Abhängigkeiten in den Lieferketten verringern. Auch das ist ein wichtiger Teil von mehr Widerstandsfähigkeit. Wir brauchen alternative Pläne in Europa auf die wir uns auch in der Not verlassen können. Natürlich bleibt der Freihandel in der Welt die beste Voraussetzung für eine prosperierende Weltwirtschaft. Wenn der Freihandel aber dem Machtkampf von wirtschaftlichen Großmächten zum Opfer fällt, dann müssen wir mit alternativen Plänen gewappnet sein“, so Panter. 

Sachsen hat wie kein anderer Standort der Mikroelektronik in Europa die Kompetenz, ein verlässlicher Partner für höhere Widerstandsfähigkeit zu sein. Die hiesigen Hersteller beliefern bereits die Automobilindustrie. Aber auch sie können nicht von heute auf morgen die nun ausbleibenden Lieferungen von Nexperia ersetzen.

Panter: „Die sächsische Halbleiterindustrie kann zur Schadensvermeidung beitragen – auch weil kein anderes Land in Deutschland Wissenschaft und Wirtschaft auf diesem Sektor so konsequent gefördert hat wie Sachsen. Deshalb habe ich den Bundeskanzler bei seinem Besuch vorgestern im Kabinett auch deutlich adressiert. Wir sind ein mittelgroßer Freistaat in der Bundesrepublik Deutschland und in Europa. Aber auf uns kommt es an: mit dem fünftgrößten Mikroelektronik-Cluster weltweit spielen wir als einziger Standort in Europa verlässlich in der Champions League der Mikroelektronik. Für die kleinteiligen Neiddebatten mit den süddeutschen Bundesländern bei der Ko-Finanzierung von IPCEI- und Chips-Act-Vorhaben haben wir schlicht nicht die nötige Zeit – denn wir wollen weiter vorankommen – für Sachsen, für Deutschland und für Europa!“ 

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Weiterführende Links

👉 www.smwa.sachsen.de  

Foto: Unsplash

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