Fachkräfte

Silicon Saxony: Fabmobil bringt MINT-Bildung und Chip-Wissen an sächsische Schulen

19. Januar 2024. In einer einzigartigen Kooperation zwischen Silicon Saxony, unterstützt durch die führenden Halbleiterunternehmen Bosch, GlobalFoundries, Infineon und X-FAB einerseits sowie dem Fabmobil e. V. als Projektträger andererseits startet das Fabmobil heute zum Auftakt der sächsischen Jobmesse „KarriereStart“ seine innovative Halbleitertour. Ziel der Kooperation ist es, Schülerinnen und Schüler sächsischer Oberschulen und Gymnasien spielerisch an die Mikroelektronik heranzuführen und sie für Berufe in der Halbleiterindustrie zu begeistern. Die neue Initiative zur Nachwuchsförderung leistet einen Beitrag zur beruflichen Orientierung und soll dem Fachkräftemangel in den Branchen des Silicon Saxony entgegenwirken. Das Projekt wird gefördert durch das Sächsische Staatsministerium für Kultus sowie die Drosos Stiftung. Es wird unterstützt durch Silicon Saxony sowie durch die Halbleiter-Unternehmen Bosch, GlobalFoundries, Infineon und X-FAB.

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Das Projektteam "Fabmobil" mit Sachsens Staatsminister für Kultus, Christian Piwarz. Foto: Silicon Saxony

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„Der Mikroelektronik- und IKT-Standort Sachsen wächst in rasantem Tempo. Unsere Zahlen belegen eindrücklich, dass für jede geschaffene Position in den Halbleiterfabriken fünf bis sechs neue Arbeitsplätze in der Zulieferindustrie entstehen. Wir gehen deshalb von einem Gesamtwachstum auf mehr als 100.000 Jobs in unserer Branche bis 2030 aus (aktuell sind es 76.100). Dass die Region dafür neben Zuwanderung vor allem auch Aus- und Weiterbildung benötigt, ist unstrittig. Das Fabmobil ist hierbei eine hervorragende Ergänzung zum schulischen Angebot, weil es durch den Praxisbezug Kindern und Jugendlichen die spannende und zukunftsträchtige Welt der Mikroelektronik näherbringt“, sagt Frank Bösenberg, Geschäftsführer Silicon Saxony.

Das Fabmobil: Ein rollendes Labor der Zukunft

Das Fabmobil ist ein mobiles Kunst-, Kultur- und Zukunftslabor in Form eines Doppeldeckerbusses, der mit digitalen Technologien und Kreativräumen ausgestattet ist. Es ist seit 2017 in den ländlichen Regionen Sachsens unterwegs und hat das Ziel, jungen Menschen in diesen Regionen kreative Technologien wie 3D-Druck, Virtual Reality und Robotik näherzubringen. Dies erfolgt in Workshops, bei denen Kinder und Jugendliche ab 10 Jahren diese Digitaltechnologien partizipativ kennenlernen. Der Schwerpunkt des Fabmobil e.V. liegt hierbei auf der Vermittlung von Medienkompetenz und digitaler Bildung durch den Einsatz von Open Source-Software und barrierefreier Hardware. Das Projekt unterstützt inklusives und erfahrungsorientiertes Lernen und fördert die aktive Teilhabe an der digitalen Gesellschaft. Von Programmierung bis 3D-Druck, von Robotik bis Kreativtechnologien bietet das Fabmobil ein einzigartiges Lernerlebnis, das wichtige Zusammenhänge vermittelt, um die Welt der Chipherstellung kennen und verstehen zu lernen.

Interaktive Lerninhalte der Fabmobil-Halbleitertour

Im Fabmobil werden ab 2024 auch interaktive Formate zur Vermittlung von Halbleiterwissen angeboten. Die Inhalte der Workshops wurden von Fabmobil e. V. sowie einer Gruppe engagierter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Chipfabriken und des Silicon Saxony erarbeitet und beleuchten in praxisorientierten Kursen wichtige Schritte der Herstellung eines Computerchips. Der Bus besucht in den nächsten 16 Monaten Schulen in Sachsen für jeweils zwei bis drei Tage und gibt Jugendlichen die Möglichkeit, an spannenden Experimenten teilzunehmen. Insgesamt drei Workshops wurden bis jetzt konzipiert. Im zweitägigen Workshop 1 entwickeln die Teilnehmer ein Gerät zur Messung von Pflanzendaten. Dieses Gerät wird mit verschiedenen Sensoren auf einer Platine gebaut, um die Feuchtigkeit der Pflanzen zu messen. Die Sensoren sollen helfen, Daten zu sammeln, zu verarbeiten und auszuwerten, um Entscheidungen über Bewässerung, Sonneneinstrahlung und Belüftung zu treffen. Der dreitägige Workshop 2 beschäftigt sich mit dem Bau eines eigenen „TV-B-Gone“. Das ist eine kleine Fernbedienung, mit der die Kinder alle elektronischen Geräte ausschalten können. Das dritte Angebot, ebenfalls ein zweitägiger Workshop, beschäftigt sich mit dem Innenleben von Smartphones. Hier erstellen die Kinder mit Hilfe einer Software ihre eigene Realität, die sie dann über eine App auf ihr Smartphone übertragen können. Zusätzlich bauen sie eine kleine Box, ähnlich einer VR-Brille, in die sie ihr Smartphone stecken. Mit dieser Box können sie die von ihnen erschaffene Welt betrachten und sogar mit nach Hause nehmen, um sie ihren Eltern zu zeigen. Darüber hinaus gibt es Impulsvorträge von Expertinnen aus Halbleiterunternehmen. Das zukunftsweisende Projekt bringt eine neue Dimension der Bildung direkt zu den Schülerinnen und Schülern und will so den Grundstein für eine neue Generation von Mechatronik- und Mikroelektronik-Fachkräften legen.

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Statements der Partner

Fokus: Starke MINT-Berufsorientierung und Finanzierung

„Ich freue mich über das starke Projekt für eine anschauliche MINT-Berufsorientierung in Sachsen. Das Fabmobil zeigt spannende Anwendungen auf, weckt Begeisterung für KI oder Robotik. In Kooperation mit Silicon Saxony wird innovative Technik an unseren Schulen erlebbar, mit Schwerpunkt in den ländlichen Regionen.“ Kultusminister Christian Piwarz. Das Kultusministerium finanziert den Einsatz des rollenden Klassenzimmers im laufenden Schuljahr 2023/2024 mit 988.000 Euro.

Fokus: Erklärungsbedürftige Endprodukte erlebbar machen

„Als Vater von vier Kindern erlebe ich hautnah, dass es neue Formate braucht, um bestimmte Industriezweige und Berufsbilder Kindern und Jugendlichen nahe zu bringen. Da unsere Produkte aber oft am Anfang von Lieferketten stehen und nicht als Endanwendung direkt mit den Menschen in Kontakt kommen, stehen wir vor der Herausforderung, diese unglaubliche Anzahl von Entwicklungs-möglichkeiten besser zu vermitteln. Die Fabmobil-Halbleitertour bietet die fantastische Möglichkeit, einen Einblick in die Welt der Halbleiter zu gewinnen.“ Michael Woittennek, CEO, X-FAB Dresden GmbH & Co.KG

Fokus: Steigender Fachkräftebedarf

„Eine moderne Gesellschaft ohne Chip-Industrie (Halbleiter) ist heute nicht mehr denkbar. Um den steigenden Fachkräftebedarf unserer Industrie zu decken, sind Angebote wie das Fabmobil unerlässlich. So können wir jungen Menschen aus erster Hand einen spannenden Einblick in die vielfältigen technischen Berufsbilder der Branche vermitteln.“ Steffi Schneider, Senior Director HR Management, GlobalFoundries

Fokus: Sicherung des Halbleiterstandortes Dresden

„Die Fabmobil-Halbleitertour ist europaweit das erste, durch die vier großen Halbleiterfirmen in Dresden unterstützte Projekt, welches bereits frühzeitig die Attraktivität der MINT-Fächer für Kinder und Jugendliche in den Fokus rückt. In Zusammenarbeit mit den anderen Unternehmen übernehmen wir als X-FAB dabei aktiv Verantwortung zur Zukunftssicherung des Halbleiterstandortes Dresden.“ Henryk Schoder, Vice President Human Resources, X-FAB Gruppe

Fokus: Praxiseindrücke und berufliche Orientierung

„In den kommenden Jahren wird Infineon am Standort Dresden weiter wachsen und rund 1.000 neue Arbeitsplätze schaffen. Um den künftigen Personalbedarf zu decken, erweitern wir unsere Ausbildung bis 2027 auf rund 600 Azubis. Für uns ist es daher wichtig, junge Menschen frühzeitig für die faszinierende Welt der MINT-Berufe und insbesondere der Mikroelektronik zu begeistern. Die Fabmobil-Halbleitertour soll Schülerinnen und Schülern erste Praxiseindrücke vermitteln und Impulse für die berufliche Orientierung geben. Die sächsische Halbleiterindustrie bietet hervorragende Entwicklungschancen.“ Dr. Silke Gottschlich, Senior Director Human Resources, Infineon Dresden

Fokus: Kooperation der Halbleiterfabs

„Unser Gemeinschaftsprojekt, die Fabmobil-Halbleitertour, entfacht die Faszination für MINT-Berufe schon direkt auf dem Schulhof. Wir wecken spielerisch Interesse und Begeisterung für Mikrotechnologie und machen viele spannende Ausbildungs- und Berufswege für Schülerinnen und Schüler erlebbar. Für die Zukunft der Region Silicon Saxony und die richtige Berufswahl von Anfang an sitzen wir alle zusammen im gleichen ‚Mobil‘“. Rebecca Anders, Director Human Resources, Bosch Dresden

Fokus: Innovative Bildungsformate

„Mit dem Fabmobil bringen wir innovative Bildungsformate zu den Themen Digitalität, Coding und Kreativität in die ländlichen Räume Sachsens. So können wir gleichwertige Lebensverhältnisse in Stadt und Land schaffen und grundlegende Kenntnisse vermitteln, die in den Arbeitsfeldern der Zukunft wichtig sind.“ Prof. Christian Zöllner, Vorstand Fabmobil e. V.

Dieses Projekt wird gefördert durch das Sächsische Staatsministerium für Kultus sowie die Drosos Stiftung. Es wird unterstützt durch Silicon Saxony sowie durch die Halbleiter-Unternehmen Bosch, GlobalFoundries, Infineon und X-FAB.

Über SILICON SAXONY

Der Silicon Saxony ist mit 500 Mitgliedern das größte Hightechnetzwerk Sachsens und eines der größten Mikroelektronik- und IT-Cluster Deutschlands sowie Europas. Als eigenfinanzierter Verein verbindet Silicon Saxony seit seiner Gründung im Jahr 2000 Hersteller, Zulieferer, Dienstleister, Hochschulen/Universitäten, Forschungsinstitute, öffentliche Einrichtungen sowie branchenrelevante Startups am Wirtschaftsstandort Sachsen und darüber hinaus. Übergeordnete Ziele der Netzwerkarbeit sind u.a. der Ausbau sowie die Stärkung des führenden Mikroelektronikstandortes Europas als auch das Vorantreiben der parallel verlaufenden Entwicklung hin zu einem Softwareland Sachsen.

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