Balanceakt: Kontinuität, Zukunftssicherung sowie technologische Innovationen
Die Wahl von Schönefeld markiert einen wichtigen Schritt in der strategischen Weiterentwicklung von Silicon Saxony. Er sieht seine Aufgabe als Balanceakt zwischen Kontinuität und notwendigem Wandel. Ein Beispiel dafür sind die jüngsten Diskussionen zur Verbesserung der öffentlichen Infrastruktur in Deutschland: „Ein Brückeneinsturz verdeutlicht, wie wichtig es ist, an unseren Standortfaktoren zu arbeiten – von stabilen Verbindungen bis hin zu internationaler Anbindung. Wir müssen auch wieder ehrgeiziger werden. Das gilt nicht nur für die Leistungsfähigkeit der öffentlichen Infrastruktur, sondern auch für die Innovationskraft und die Produktivitätssteigerungen in unseren Schlüsselindustrien.
Silicon Saxony stellt eigene Ressourcen zur Verfügung, damit die Region auch in Zukunft über international wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen verfügt, die Investoren aus Asien oder Nordamerika kennen und schätzen. Ein zentrales Thema des Hightech-Netzwerks 2025 ist daher eine aktive Mitarbeit, um den Ausbau der Infrastrukturen im Großraum Dresden voranzutreiben. Unternehmen wie Infineon, Bosch, GlobalFoundries und ESMC haben hier in den letzten Jahren neue Produktionsstandorte angesiedelt oder kontinuierlich ausgebaut. Bis 2027 werden 30 Milliarden Euro in die Region fließen, um den Standort Sachsen weiter zu stärken und entscheidend dazu beizutragen, dass Europa seinen Anteil an der weltweiten Halbleiterproduktion ausbauen kann.
Software und Hardware: Untrennbar verbunden
Einen weiteren inhaltlichen Schwerpunkt sieht Schönefeld darin, dass die Branche auch in Zukunft daran arbeitet, Hard- und Softwarethemen ganzheitlich zu verstehen. „Wir müssen Brücken zwischen diesen Welten bauen“, betont Schönefeld. „Das von Nvidia entwickelte CUDA-Framework ist dabei wegweisend“, so Schönefeld. „CUDA-Software nutzt die Rechenleistung von Grafikprozessoren für allgemeine Aufgaben und ermöglicht massive Parallelverarbeitung. Tausende von GPU-Cores arbeiten gleichzeitig, was zu erheblichen Geschwindigkeitsvorteilen gegenüber CPUs führt. Das Beispiel zeigt, dass Hard- und Software zwei Seiten derselben Medaille sind“, so Schönefeld.
Dirk Röhrborn zieht positive Bilanz und stellt Weichen für die Zukunft
Dirk Röhrborn zieht eine positive Bilanz seiner Amtszeit, die von rasanten Veränderungen und der Bewältigung großer Herausforderungen geprägt war. „In den letzten vier Jahren, die mit den Auswirkungen der Corona-Pandemie begannen, hat sich die ohnehin schon vorhandene Wachstumsstory des Verbandes enorm beschleunigt“, blickt Röhrborn zurück. Dabei sei es nicht nur gelungen, den Aufwärtstrend bei der Mitgliederentwicklung zu verstärken, sondern auch entscheidende Strukturen und Prozesse im Verband zu etablieren, um das Wachstum nachhaltig zu managen. Ein Schwerpunkt der Arbeit lag in der Weiterentwicklung der Geschäftsstelle, die strategisch auf die Anforderungen eines sich schnell verändernden Marktumfeldes ausgerichtet wurde. „Wir haben die Weichen gestellt, um den Verband für zukünftige Herausforderungen stark zu machen und die Verbandsstrukturen wachstums- und zukunftsfähig zu gestalten“, betont Röhrborn. Mit Blick auf die Zukunft sieht er die zentrale Aufgabe darin, das weitere Wachstum in einem anspruchsvollen Marktumfeld zu steuern. „Es gibt viele Ankündigungen, aber es kommt jetzt auf die konkrete Umsetzung an – bisher ist das Wachstum oft nur in Prognosen sichtbar. Wir müssen dafür sorgen, dass daraus ein echter Nutzen für die Region entsteht und dabei vor allem den Mittelstand im Blick behalten“, resümiert Röhrborn. Der Unternehmer wird auch in Zukunft gemeinsam mit Raik Brettschneider, Geschäftsführer Infineon Technologies Dresden, dem Präsidium von Silicon Saxony angehören. Ihre gemeinsame Kollegin Yvonne Keil, GlobalFoundries Dresden, stellte sich nicht erneut zur Wahl. Keil wird die Arbeit von Silicon Saxony jedoch weiterhin unterstützen. Seit Juli 2024 ist Yvonne Keil Senior Director GFES Operations bei GLOBALFOUNDRIES in Malaysia und India.
Frischer Wind im Präsidium: Heike Wilson setzt auf Bildung und Diversität
Neu in das Präsidium von Silicon Saxony wurden Heike Wilson und René Reichardt gewählt, so dass das neue Präsidium nun aus fünf Personen besteht. Mit Heike Wilson, Geschäftsführerin von DUALIS, gewinnt das Hightech-Netzwerk eine erfahrene und engagierte Stimme. „Es ist eine große Ehre und zugleich eine Herausforderung, in einem so renommierten Branchenverband wie Silicon Saxony mitzuarbeiten. Ich habe großen Respekt vor der Aufgabe, aber auch eine immense Motivation, die Arbeit konsequent fortzuführen,“ sagt Wilson. Ihr Fokus liegt auf der Unterstützung der regionalen Wirtschaft sowie der stärkeren Vernetzung in politischen und gesellschaftlichen Bereichen. Inhaltliche Schwerpunkte setzt Wilson bei der Gewinnung von Fachkräften sowie bei der Förderung der MINT-Bildung. Besonders am Herzen liegt ihr die Förderung und Sichtbarmachung von Frauen in technischen Berufen. „Digitale Bildung und die Förderung talentierter Frauen sind mir besonders wichtig. Da gibt es auch in unserer Region und bei unseren Mitgliedsunternehmen noch großes Potential“, betont sie. Mit Projekten wie „MINT to Be“ möchte Silicon Saxony junge Frauen für MINT-Berufe begeistern. Genauso wichtig ist ihr aber der Ausbau digitaler Bildungsangebote in Sachsen, u.a. engagiert sie sich für die Einführung eines außerschulischen Programmierangebotes mit dem Mini-Computer Calliope an sächsischen Grundschulen. „Denn wenn wir uns als Softwareland Sachsen weiter erfolgreich entwickeln wollen, ist es wichtig das die hier ansässigen Softwareunternehmen auch gut ausgebildete IT-Fachkräfte vor Ort rekrutieren zu können”, begründet sie ihr Bildungsengagement mit dem sie den Nachwuchs und speziell auch junge Frauen für Technik und Naturwissenschaften begeistern und als Vorbild fungieren will. „Empowerment und Sichtbarkeit sind entscheidend, um die nächste Generation zu inspirieren und für technische Berufe zu gewinnen.“ Mit Heike Wilson setzt Silicon Saxony auf eine Führungspersönlichkeit, die Bildung, Diversität und Empowerment von Frauen in der Technologiebranche in den Fokus rückt. Diese Impulse sollen die Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit der Region weiter voranbringen.
Nachhaltigkeit und regionale Stärke: René Reichardt treibt Silicon Saxony voran
Auch René Reichardt engagiert sich bereits im Silicon Saxony. Der Geschäftsführer und Inhaber der DAS Environmental Expert GmbH ist ein erfahrener und engagierter Vertreter der international erfolgreichen mittelständischen Zulieferbranche für die Halbleiterindustrie. Reichardt bringt nicht nur seine tiefe regionale Verbundenheit mit, sondern setzt auch einen klaren Fokus auf Nachhaltigkeit und die Weiterentwicklung des Standorts. „Als Geschäftsführer eines mittelständischen Unternehmens mit starken regionalen Wurzeln sehe ich es als eine einmalige Gelegenheit, die Entwicklung des Standorts Sachsen aktiv zu fördern. Das bringt langfristig positive Effekte für die gesamte Branche und stärkt auch uns,“ erklärt Reichardt. Seine Motivation ist es, den Wirtschaftsstandort Sachsen weiter voranzubringen und nachhaltig zu stärken. Ein zentraler Aspekt seiner Arbeit im Vorstand wird die Förderung von ESG- und Nachhaltigkeitsinitiativen sein. „Unsere Expertise in Umwelttechnologie und unser Engagement für ESG-Anforderungen möchte ich nutzen, um Silicon Saxony in diesem wichtigen Bereich noch stärker zu positionieren,“ betont er. Darüber hinaus sieht Reichardt großes Potenzial in der strategischen Ausrichtung des Hightech-Netzwerkes im Zuge der Expansion der Halbleiterindustrie: „Die Neuansiedlung und der Ausbau von Halbleiterfabriken im Silicon Saxony bieten enorme Chancen. Mit unserer langjährigen, auch internationalen Erfahrung in der Zusammenarbeit mit diesen Unternehmen kann ich wertvolle Perspektiven eines mittelständischen Maschinenbauers einbringen und die Interessen unserer Branche aktiv vertreten.“ Reichardt freut sich darauf, sein Fachwissen und sein Netzwerk einzusetzen, um den Erfolg und die nachhaltige Weiterentwicklung von Silicon Saxony e. V. zu fördern.
Neben den inhaltlichen Aufgaben, denen sich Silicon Saxony im kommenden Jahr widmen wird, gibt es auch einen Grund zum Feiern. Im Dezember 2025 jährt sich die Gründung des Branchenverbandes Silicon Saxony e. V. zum 25. Mal. Seit einem Vierteljahrhundert setzt sich das Hightech-Netzwerk erfolgreich für die Förderung der Industrie ein und hat sich zu einem der größten Technologieverbände Europas entwickelt. Anlässlich des Jubiläums blickt der Verein nicht nur stolz auf das Erreichte zurück, sondern plant auch neue Initiativen, um den Wirtschaftsstandort weiter zu stärken und für die Herausforderungen der Zukunft zu wappnen. Ein Höhepunkt des Jubiläumsjahres werden Veranstaltungen sein, die Innovation und Kooperation in den Mittelpunkt stellen – ganz im Sinne der Vision, die Silicon Saxony seit 25 Jahren antreibt.
Über Silicon Saxony
Der Silicon Saxony ist mit über 550 Mitgliedern das größte Hightechnetzwerk Sachsens und eines der größten Mikroelektronik- und IT-Cluster Deutschlands sowie Europas. Als eigenfinanzierter Verein verbindet Silicon Saxony seit seiner Gründung im Jahr 2000 Hersteller, Zulieferer, Dienstleister, Hochschulen/Universitäten, Forschungsinstitute, öffentliche Einrichtungen sowie branchenrelevante Startups am Wirtschaftsstandort Sachsen und darüber hinaus. Übergeordnete Ziele der Netzwerkarbeit sind u.a. der Ausbau sowie die Stärkung des führenden Mikroelektronikstandortes Europas als auch das Vorantreiben der parallel verlaufenden Entwicklung hin zu einem Softwareland Sachsen.
Foto: Silicon Saxony