
Der bayerische Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger betont: „Der neue Standort im Osten Münchens ist ein starkes Signal für die Zukunft unseres Mikroelektronik-Ökosystems. Mit seinen hochmodernen Analysetechnologien zeigt QuantumDiamonds, wie wichtig Innovation für die Wettbewerbsfähigkeit Europas im Halbleiterbereich ist. Die geplante Förderung durch die Bundesregierung und die bayerische Landesregierung ist eine Investition in hochwertige Arbeitsplätze, technologische Souveränität und den Fortschritt unserer Region.“
Die explosive Nachfrage nach leistungsstarken KI-Chips hat eine zentrale Herausforderung für die Halbleiterindustrie verschärft: Mit zunehmender Dichte und Leistungsfähigkeit der Chips sinkt die Ausbeute. Das reduziert das Angebot, treibt die Kosten in die Höhe und bremst Innovationen. Herkömmliche Testverfahren haben nicht Schritt gehalten, und die Suche nach einer Lösung ist zu einer Obsession der Branche geworden.
„Die zerstörungsfreie Fehlerisolierung in fortschrittlichen Gehäusen ist eine unglaublich schwierige Herausforderung, an deren Lösung die Branche noch arbeitet“, sagt Dr. David Su, ehemaliger Leiter des Fehleranalyse-Teams von TSMC und jetzt Berater bei QuantumDiamonds. „Diese Technologie ist vielversprechend, um diese Lücke zu schließen. Durch die Erkennung von Magnetfeldern zur Verfolgung von Strom bietet sie einen möglichen Weg, um Defekte sichtbar zu machen, die mit herkömmlichen thermischen oder Röntgenwerkzeugen derzeit nicht erkennbar sind.“
Die QDM-Systeme von QuantumDiamonds nutzen Stickstoff-Vakanz-Zentren (NV-Zentren) in Diamanten, um den elektrischen Strom mit Mikrometergenauigkeit – zerstörungsfrei und innerhalb von Sekunden – selbst in den komplexesten Chip-Gehäusen abzubilden. Diese Fähigkeit ist besonders wichtig für fortschrittliche 2,5D- und 3D-Architekturen, die die Grundlage für KI, Mobilgeräte und Automobilelektronik bilden.
„Unsere Werkzeuge geben Fabriken einen schichtspezifischen Einblick in Strompfade in TSVs, Microbumps und Chiplets, ohne das Gehäuse öffnen zu müssen“, sagte Dr. Fleming Bruckmaier, CTO und Mitbegründer von QuantumDiamonds. „Da heterogene Integration zur Norm wird, ist dieses Maß an Inspektion nicht mehr optional, sondern unerlässlich.“
Nach erfolgreichen Proof-of-Concept-Projekten mit 9 der 10 größten Chiphersteller der Welt verzeichnet QuantumDiamonds eine steigende Nachfrage nach seinen Systemen. Die ersten Implementierungen wurden in Europa abgeschlossen, weitere Installationen sind für das erste Quartal 2026 in den Vereinigten Staaten und Taiwan geplant.
Europa produziert derzeit nur etwa 10 % der weltweiten Halbleiter, beherbergt jedoch einige der größten Abnehmer von Hochleistungs-Chips und ist in hohem Maße Lieferketten- und geopolitischen Risiken ausgesetzt. Der European Chips Act spiegelt das strategische Ziel wider, diesen Anteil bis 2030 auf 20 % zu verdoppeln.
„Dieser Investitionsplan ist ein strategisches Bekenntnis zur technologischen Souveränität Europas“, sagte Kevin Berghoff, CEO und Mitbegründer von QuantumDiamonds. „Wir befinden uns im Übergang von der Forschung zur globalen Produktion und planen, dies in Deutschland zu tun.“
Die Europäische Kommission hob in einem Bewertungsbericht hervor, dass „QuantumDiamonds das Potenzial hat, das nächste ASML zu schaffen“, eine Anspielung auf das niederländische Unternehmen, das weltweit führend in der Halbleiterlithografie und ein wichtiger Faktor für die europäische Hightech-Industrie ist.
Die Ankündigung von QuantumDiamonds folgt auf die Ankündigung, dass GlobalFoundries 1,1 Milliarden Euro in die Chip-Produktion in Dresden investieren will. Zusammen markieren diese Ankündigungen eine erhebliche Verstärkung des Engagements der deutschen Regierung, den globalen Halbleitermarkt mitzugestalten.
Durch die Ansiedlung der Produktion in Europa trägt das Projekt dazu bei, Schritte der Wertschöpfungskette zu erhalten, inländische Kompetenzen aufzubauen und die Position Europas in der globalen Halbleiterlandschaft zu stärken.
„Die frühzeitige Unterstützung durch Programme wie den EIC Accelerator und SPRIN-D hat den Grundstein für diese Expansion gelegt“, fügte Berghoff hinzu. „Mit den erwarteten Mitteln aus dem Chips Act werden wir von Pilotprojekten zur Serienproduktion übergehen und so dazu beitragen, die Rolle Europas in der Zukunft der Halbleiterindustrie zu sichern.“
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Foto: QuantumDiamonds