PowerOn und Landeshauptstadt Dresden: PowerON aus Dresden ermöglicht Robotern das Fühlen
Bewegliche Roboterarme gehören mehr und mehr zum Standard in der Wirtschaft und Industrie. Doch aktuell müssen sie noch zeitaufwendig programmiert werden, damit sie bestimmte Güter unbeschadet von A nach B transportieren. Bei repetitiven Arbeitsabläufen ist dies eher unproblematisch, an ihre Grenze stoßen sie jedoch bei anspruchsvollen Prozessen, die Fingerspitzengefühl erfordern. PowerON möchte daran etwas ändern und arbeitet an einer vielversprechenden Lösung.
Bewegliche Roboterarme gehören mehr und mehr zum Standard in der Wirtschaft und Industrie. Doch aktuell müssen sie noch zeitaufwendig programmiert werden, damit sie bestimmte Güter unbeschadet von A nach B transportieren. Bei repetitiven Arbeitsabläufen ist dies eher unproblematisch, an ihre Grenze stoßen sie jedoch bei anspruchsvollen Prozessen, die Fingerspitzengefühl erfordern. PowerON möchte daran etwas ändern und arbeitet an einer vielversprechenden Lösung.
Das Dresdner Start-up will Roboterarme mit fühlenden Fingerspitzen versehen und so aus den Grobmotorikern agile und flexible Arbeitskräfte machen. Auf den Fingern des Roboterarms sitzt ein weiches Silikonkissen, auf dem sich eine hauchdünne Folie mit empfindlichen, aufgedruckten Sensoren befindet. Sie lassen die Fingerspitzen fühlen, sobald sie auf den anvisierten Gegenstand treffen. Der Roboter passt daraufhin an, wie stark er zugreifen kann.
Für Unternehmen ergeben sich daraus neue Möglichkeiten, Roboter in die Produktion einzubinden. Indem sie mit zerbrechlichen Reagenzien hantieren, könnten Roboter nützliche Hilfen im Labor sein. Sie könnten Retour-Sendungen entpacken, bei der Obst- und Gemüseernte unterstützen oder Produkte aus Gummi besser greifen. Auch die Sicherheit für die Zusammenarbeit mit Menschen würde dank des neuen Tastsinns eine neue Qualität erreichen. Ernst-Friedrich Markus Henke, Geschäftsführer von PowerON, erklärt: „Wenn man mit den Fingern zwischen die Greifer eines Industrieroboters gerät, drückt die Maschine zu. Aktuell erkennt sie nicht, dass statt eines Bauteils ein menschliches Körperteil dazwischen ist.“ Langfristig betrachtet können die Neuerungen von PowerON weitreichende Folgen für die Wahrnehmung von Robotern in der Arbeitswelt haben. Sie könnten dabei helfen, das Vertrauen in Roboter zu stärken und Ängste zu nehmen. So könnten sie bald auch für die Pflege von kranken oder alten Menschen eingesetzt werden.
Honoriert wurden die Leistungen des Robotik-Unternehmens kürzlich mit dem Start-up Award 2022 der Stadt Dresden. Seit 2020 ist Geschäftsführer Ernst-Friedrich Markus Henke zudem Leiter einer Nachwuchsforschungsgruppe an der TU Dresden. Sie widmet sich der Erforschung von Materialien und neuer Fertigungsverfahren, die flexible Robotersysteme möglich machen.