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KI @ DUALIS: 3 Säulen. 1 Mission. Unendliche Möglichkeiten

KI sorgt bei DUALIS nicht nur für effiziente Prozesse und intelligente Algorithmen, sondern auch für intuitiv bedienbare Softwarelösungen. Dabei treibt das Unternehmen eine Maxime: Sich niemals mit dem Status Quo zufriedengeben. Deshalb kann man mit der Produktionsplanungssoftware GANTTPLAN in Zukunft auch sprechen und das klingt dann zum Beispiel so: „Hey GANTTbot: Wie viele Aufträge sind aktuell verspätet? Erstelle mir einen optimierten Alternativplan und visualisiere mir die drei größten Engpässe in unserer Produktion“!

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Der Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) hat bei DUALIS also drei Ausprägungen. Das macht uns neugierig und wir haben Geschäftsführerin Heike Wilson und Produktionsmanagerin Dr. Kirsten Hoffmann gefragt, was hinter dieser Aussage steht. 

Können Sie genauer erläutern, was diese drei Ausprägungen sind und wo DUALIS den Nutzen von künstlicher Intelligenz sieht?

Heike Wilson: Für DUALIS sehen wir in der Tat drei wichtige Aspekte, in denen wir Potenzial für den Einsatz von künstlicher Intelligenz ausmachen. Erstens: Wie können wir uns mit Hilfe von KI selbst optimieren, Prozesse automatisieren und damit als Organisation effizienter und erfolgreicher werden? Zweitens: Wie können wir Daten so strukturieren, sammeln und logisch miteinander verknüpfen, dass unsere Softwareprodukte (insbesondere im Bereich der Produktionsplanung) mit Hilfe von KI noch bessere und schnellere Ergebnisse liefern. Und drittens: Wie können wir die User Experience (UX) unserer Softwarelösungen mit Hilfe von Sprachbots und Large Language Models fit für die Anforderungen der Zukunft machen? Im Endeffekt hat die Anwendung von KI somit sowohl einen Mehrwert für unsere Mitarbeiter:innen als auch unsere Anwender:innen und Kund:innen unserer Software.

Wo konkret nutzen Sie KI zur Verbesserung Ihrer Unternehmensprozesse?

Heike Wilson: Als innovatives Softwareunternehmen setzen wir natürlich auf leistungsfähige KI-gestützte Code-Completion-Tools wie Github Copilot, das Entwickler:innen unterstützt, indem es automatisch Code vervollständigt und generiert. Durch kontextbezogene Vorschläge können diese Tools nicht nur einfache Code-Snippets generieren, sondern auch komplexere Funktionen und Algorithmen mit kohärenten Verbesserungsvorschlägen. Damit können sich Entwickler:innen wieder mehr den kreativen Prozessen rund um neue oder kundenspezifische Features widmen, anstatt stupide coden zu müssen.

Beim Thema Dokumentation haben wir zudem gerade ein Projekt gestartet, das die Schulung unserer Mitarbeiter:innen und unseren Kundenservice revolutionieren wird. Wir haben einen KI-basierten Chatbot auf Grundlage eines RAG-Ansatzes (Retrieval Augmented Generation) so trainiert, dass er auch komplexe Fragen anhand von Informationen aus Dokumenten wie technischen Handbüchern und Feature-Katalogen beantworten kann. Wie bei Chatbots üblich, kann der Bot durch Anpassung der Prompts und Feedback weiter trainiert und die Ergebnisqualität weiter verbessert werden.

Dr. Kirsten Hoffmann: Bei dieser Thematik greifen wir auch auf Erfahrungen aus einer Kooperation mit dem Dresdner Startup t2k GmbH zurück. Das Projekt „Vom PDF zur Informationsquelle – wie Sprachmodelle Wissen interaktiv automatisieren können“ beschäftigt sich genau mit diesem Thema. Wie viele andere Unternehmen sitzen auch wir auf kaum noch überschau- und beherrschbaren Textwüsten: Anforderungsdokumente liegen auf geteilten Laufwerken und können nicht durchsucht werden, Benutzerhandbücher liegen nur als schwer handhabbare PDFs vor, etc. Dabei stellen wir uns die zentrale Frage, wie ein Softwaresystem für die Dokumentation oder zu Recherchezwecken relevante Informationen aus unterschiedlichen, verstreuten Quellen auslesen und mit Hilfe einer Sprach-KI in einem zentralen und intelligenten Suchindex ablegen kann.

Die Texte können dann mit Hilfe von KI-Sprachmodellen in neuronale semantische Repräsentationen überführt („eingebettet“) werden, die anstelle der altbekannten „Wortklauberei“ eine Tiefensuche über die Bedeutungen selbst ermöglichen. In einem nächsten Schritt können wir den Index nutzen, um einen KI-basierten Chatbot zu trainieren, der das enthaltene Wissen interaktiv und leicht verständlich an unterschiedliche Nutzergruppen ausgibt.

Kommen wir zu Ihren Softwarelösungen: Wo wird KI in der Produktionsplanung bereits eingesetzt?

Heike Wilson: KI spielt eine zunehmend wichtige Rolle in der Produktionsplanung, indem sie Algorithmen zur Bewältigung komplexer Planungsaufgaben bereitstellt. Die Integration von KI in die Produktionsplanung ermöglicht die detaillierte Analyse großer Datenmengen in Echtzeit, was zu genaueren Prognosen, fundierteren Entscheidungen und einer optimierten Ressourcenallokation führt. So können Unternehmen Engpässe besser erkennen, Produktionszeiten optimieren und letztlich Effizienzgewinne erzielen.

Heute spricht jeder von KI, und manchmal hat man das Gefühl, dass der Begriff leicht zu einer Worthülse verkommt. Wie sehen Sie diese Entwicklung?

Dr. Kirsten Hoffmann: Viele der heute unter dem Begriff KI zusammengefassten Werkzeuge für die Produktionsplanung basieren auf langjährig erprobten mathematischen Optimierungsverfahren. Dabei kommen sowohl dialogorientierte, schrittweise Planverbesserungen mit Hilfe von Algorithmen (etwas Heuristiken) als auch solverbasierte mathematische Optimierungsverfahren zum Einsatz. Erst mit der Erfassung strukturierter Daten aus allen Systemen, die planungsrelevante Daten führen, sowie der immer leistungsfähigeren Rechenleistung kommen wir dem Ziel einer KI-optimieren smarten Produktionsplanung Schritt für Schritt näher. Mit dem neuen Add-on GANTTPLAN Analytics machen wir unsere Produktionsplanungssoftware GANTTPLAN fit für zukünftige KI-Anwendungen.

Wohin geht die Reise für DUALIS in Bezug auf künstliche Intelligenz in der Produktionsplanung? Welche Einblicke können Sie heute schon geben?

Dr. Kirsten Hoffmann: Die Datenmengen in der Fertigung nehmen ständig zu – teils liegen sie einfach brach. GANTTPLAN Analytics dient dazu, Planungsdaten strukturiert zu sammeln, logikbasiert zu verarbeiten, zu analysieren sowie zu visualisieren. Ziel ist es, durch das Erkennen von Mustern und Wirkungszusammenhängen aus der Vergangenheit und der Analyse von Planabweichungen robuste Prognosen zu erstellen und die Planung damit auf eine realistischere Basis zu stellen.

Zu den weiterführenden Analysemöglichkeiten und Funktionen für die Produktionsplanung gehören dann auch KI-Anwendungen. Diese können unter anderem die Vorhersage abweichender Vorgangsdauern und realistischerer Liefertermine ermöglichen. Darüber hinaus sind Anwendungen wie die Like-Modellierung denkbar, die auf Basis bereits durchgeführter ähnlicher Aufträge automatisiert Vorgabezeiten für Neuteile generieren können.

Heike Wilson: Einen großen Mehrwert sehen wir zudem in KI-basierten Assistenzfunktionen als Teil einer neuen User Experience (UX), die den Anwender bei seinen komplexen operativen Planungsaufgaben unterstützen. Einem Sprachbot könnten dann beispielsweise folgende oder ähnliche Aufgaben gestellt werden: „Wie viele Aufträge sind aktuell verspätet? Erstelle mir einen optimierten Alternativplan und visualisiere mir die drei größten Engpässe in unserer Produktion!“ oder „Erstelle mir eine Übersicht aller verspäteten Aufträge im Verhältnis zur Anzahl aller Aufträge. Stelle diese gestaffelt nach Verspätung 1-2 Tage, 3-5 Tage, mehr als 6 Tage in einem Kreisdiagramm dar“. Bis zur Einführung des Planungscopiloten, der als interaktiver Assistent bei der täglichen Planung unterstützt, werden sicherlich noch einige Jahre vergehen. Aber unsere Entwicklungen gehen schon heute klar in diese Richtung.

Apropos Entwicklung. Seit wann steht das Thema KI auf der Roadmap von DUALIS?

Heike Wilson: Bereits seit 2021, also lange vor dem eigentlichen Hype um ChatGPT & Co, engagieren wir uns aktiv in industrienahen Forschungsprojekten, einschließlich eines von uns initiierten Konsortialprojekts mit regionalen Institutionen wie dem Fraunhofer IIS/EAS und der HTW Dresden. Gemeinsam mit fünf langjährigen Anwenderunternehmen, insbesondere aus dem Mittelstand, entwickeln wir praxisnahe Use Cases, um sicherzustellen, dass unsere KI-Addons den Anwendern einen spürbaren Nutzen bringen.

Ein weiteres Forschungsprojekt innerhalb des Dürr-Konzerns analysiert auf Basis der MES-Daten unserer Muttergesellschaft iTAC Software AG die Genauigkeit der Vorgabezeiten für Montageprozesse bei unseren Schwesterunternehmen HOMAG Plattenaufteiltechnik und HOMAG Kantentechnik. Ziel ist es, präzisere Vorgabezeiten für die innovativen HOMAG-Maschinen zu ermitteln und mehr Transparenz sowie kürzere Durchlaufzeiten zu erreichen.

Vielen Dank für das Interview Heike Wilson und Dr. Kirsten Hoffmann

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Die Interviewpartnerinnen

Heike Wilson
Geschäftsführerin, DUALIS


Dr. Kirsten Hoffmann
Produktmanagerin, DUALIS

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Dieses Interview ist exklusiv für das Magazin NEXT „Im Fokus: Software“ entstanden und wurde von der DUALIS GmbH IT Solution zur Verfügung gestellt.

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