
Die neue Jenoptik-Fab in Dresden wurde am 6. Mai 2025 in Anwesenheit von Kunden, Partnern, Baubeteiligten, Nachbarn sowie Vertretern aus Wirtschaft, Politik und Behörden des Freistaates Sachsen und der Stadt Dresden offiziell eröffnet. Gemeinsam mit dem Ministerpräsidenten des Freistaates Sachsen, Michael Kretschmer, und dem Oberbürgermeister der Stadt Dresden, Dirk Hilbert, drückten Jenoptik-Vorstandsvorsitzender Dr. Stefan Traeger und Standortleiter Dr. Andreas Morak den symbolischen Startknopf, der die Fabrik mit einer kurzen Lichtshow eröffnete. Darüber hinaus hat Jenoptik rund 200 Mitarbeiter aus dem Mikrooptikgeschäft in Dresden und Jena zu einer gemeinsamen Mitarbeiterfeier am nächsten Tag eingeladen, um die Eröffnung zu feiern.

Eröffnung in Dresden, von links: Ralf Kuschnereit (Jenoptik-Vorstandsmitglied), Dirk Hilbert (Oberbürgermeister von Dresden), Michael Kretschmer (Ministerpräsident von Sachsen) und Stefan Traeger (Jenoptik-Vorstandsvorsitzender). Foto: Jenoptik
„Wir sind stolz darauf, dass wir diese größte Einzelinvestition in der jüngeren Unternehmensgeschichte mit knapp 100 Millionen Euro termingerecht abgeschlossen haben. In einem herausfordernden Umfeld mit stetig steigenden Preisen und knappen Ressourcen ist dies eine herausragende Leistung. Unser Dank gilt allen am Bau Beteiligten, unseren Mitarbeitern und allen, die dies ermöglicht haben“, sagte Dr. Stefan Traeger, Vorstandsvorsitzender der JENOPTIK AG.
Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer betonte: „Die Eröffnung des neuen Jenoptik-Werks in Dresden ist ein starkes Signal für Innovation und Zusammenarbeit im „Silicon Saxony“. Dass die weltweit renommierte Jenoptik-Gruppe nun ihre Produktion von Spezialmikrooptiken und Sensoren für die Halbleiterausrüstungsindustrie hier konsolidiert, bedeutet zusätzliche positive Effekte für Beschäftigung und Wertschöpfung. Gleichzeitig wird das neue Werk zur weiteren erfolgreichen Entwicklung des hier einzigartigen Halbleiter-Ökosystems beitragen. Davon profitiert nicht nur die sächsische Wirtschaft, sondern auch Deutschland und Europa insgesamt – durch mehr europäische Souveränität und technologische Unabhängigkeit in einer Schlüsselindustrie.“
„Die Eröffnung der Jenoptik-Fab wird dem Standort Mikroelektronik weiteren Auftrieb geben. Dresden und Silicon Saxony sind führend, weil hier Unternehmen und Forschungseinrichtungen Spitzentechnologien entlang der gesamten Wertschöpfungskette der Halbleiterindustrie repräsentieren. Die Landeshauptstadt Dresden ist stolz darauf, Jenoptik, ein so innovatives und global tätiges Unternehmen mit Sitz in Ostdeutschland, seit vielen Jahren in seinem Wachstum zu begleiten. Dass das größte Investitionsprojekt in der Unternehmensgeschichte hier in Dresden realisiert wird, unterstreicht das große Vertrauen in den Standort“, sagte Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert zur Investition von Jenoptik.
Mit der neuen Fabrik wird Dresden zu einem wichtigen Standort für die Mikrooptik-Aktivitäten von Jenoptik. „Wir haben uns bewusst für einen der wichtigsten Standorte der Halbleiterindustrie in Deutschland und Europa entschieden, an dem viele globale Unternehmen und Forschungseinrichtungen der Branche vertreten sind“, sagte Dr. Stefan Traeger bei der Eröffnungsfeier.
Anspruchsvolle Fertigungsumgebung
In der neuen Hightech-Fabrik arbeiten nun fast 100 Mitarbeiter in einer äußerst anspruchsvollen Fertigungsumgebung. Die Produktion findet ausschließlich in Reinräumen der Klassen ISO 5 und ISO 3 statt, die höchste Anforderungen an vibrationsfreien Betrieb und Temperaturstabilität erfüllen. Die bisher über die Stadt Dresden verteilten Standorte sind nun unter einem Dach vereint. Der neue Standort bietet deutlich erweiterte Produktionskapazitäten für technologisch hoch anspruchsvolle Mikrooptiken und mikrooptische Sensoren. Diese kommen vor allem in Systemen für die Halbleiterlithografie und -inspektion zum Einsatz, aber auch beispielsweise in Systemen für die Lasermaterialbearbeitung.
Jenoptik investierte knapp 100 Millionen Euro in den neuen Standort mit einer Gesamtnettofläche von 11.000 m², davon 2.000 m² für die Reinraumfertigung. Darüber hinaus wurden erhebliche Investitionen in modernste Produktionsanlagen getätigt, die zum Teil verlegt und zum Teil erweitert wurden.
Hohe Umweltstandards
Neben den anspruchsvollen Fertigungsbedingungen erfüllt die Fabrik auch hohe Umweltstandards: Jenoptik ist dabei, den „KfW 40 Standard“ und die „LEED Gold Standard Certification“ zu erreichen, die sehr umfassende und strenge Gebäudekriterien in Bezug auf Nachhaltigkeit sind. Beim Bau wurden recycelte Materialien verwendet, auf dem Dach wurde eine Photovoltaikanlage installiert und neben einer intelligenten Steuerungstechnik wurden eine energieeffiziente Gebäudehülle sowie ein Kühl- und Wärmerückgewinnungssystem installiert. Darüber hinaus sorgt ein zentrales Chemikalienmanagementsystem für einen sparsamen Verbrauch.
Photonik als Wachstumsmotor
Jenoptik ist seit 2007 in Dresden aktiv. Neben Dresden fertigt Jenoptik seine hochpräzisen und mikrooptischen Produkte auch an den Standorten Jena und Triptis (Polymeroptik) in Thüringen, in Heerbrugg in der Schweiz sowie in Jupiter (Florida) und Huntsville (Alabama) in den USA. Der Konzern beschäftigt weltweit rund 4.600 Mitarbeiter.
Höchste Präzision auf kleinstem Raum
Mikrooptiken und mikrooptische Sensoren zeichnen sich durch höchste Präzision auf kleinstem Raum und eine sehr flache Bauweise aus. Sie lenken Licht mithilfe von Mikro- und Nanostrukturen und werden im Gegensatz zu herkömmlichen Optiken in einem lithografischen Verfahren hergestellt, das dem der Halbleiterfertigung ähnelt. Neben der Chipfertigung kommen sie in anderen, vor allem technologischen Fertigungsprozessen zum Einsatz, die eine hochgenaue und/oder sehr flexible Positionierung von Licht für Prozessschritte erfordern, wie beispielsweise die Lasermaterialbearbeitung oder die Qualitätssicherung einschließlich Inspektionsprozessen.
Die Halbleiterausrüstungsindustrie ist der wichtigste Anwendungsbereich für die am Standort Dresden hergestellte Mikrooptik. Mikrooptische Sensoren ermöglichen beispielsweise die präzise Positionierung von Wafern während lithografischer Prozesse in der Chipfertigung. Anwendungsbereiche sind sowohl die DUV- (Deep Ultraviolet) als auch die EUV- (Extreme Ultraviolet) Lithografie.
Fakten und Zahlen zur Fabrik
Zeitplan
- Grundstückskauf: Mai 2021
- Spatenstich: September 2022
- Rohbaufertigstellung: September 2023
- Bereit für die Ausstattung: Oktober 2024
- Eröffnung: Mai 2025
Flächennutzung & Layout
- Grundstücksfläche: 24.000 m²,
o davon ca. 60 % für das aktuelle Bauvorhaben
o davon ca. 40 % für spätere Erweiterungs- und Ausbaumöglichkeiten
- Gesamtnettofläche einschließlich aller Technik- und Nebenflächen: ca. 11.000 m² netto
o davon Reinraum-/Produktionsfläche: ca. 2.000 m²
o davon Logistikflächen: ca. 800 m²
o davon Technikflächen (für Haustechnik und Medienversorgung): ca. 4.000 m²
o davon Büroflächen: ca. 1.500 m²
o davon Besprechungsbereich, Ausstellungsraum und Empfangsbereich: ca. 500 m²
Projekt & Partner
- Planung: RSE Architekten Ingenieure GmbH, Stuttgart
- General- und TGA-Planung: CRC Clean Room Consulting GmbH, Freiburg
- Bauausführung: Einzelaufträge an regionale und überregionale Unternehmen vergeben
Über Jenoptik
Jenoptik ist ein weltweit tätiger Technologiekonzern auf dem Photonikmarkt. Zu unseren Wachstumsbereichen zählen die Halbleiter-, Medizin-, Mess- und Verkehrstechnik. Rund 4.600 Mitarbeiter sind weltweit in der Jenoptik-Gruppe mit Hauptsitz in Jena (Deutschland) beschäftigt. Die JENOPTIK AG ist an der Frankfurter Wertpapierbörse notiert und im MDAX und TecDAX gelistet. Im Geschäftsjahr 2024 erzielte Jenoptik einen Umsatz von rund 1,12 Milliarden Euro.
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Weiterführende Links
👉 www.jenoptik.de
Foto: Jenoptik