Mit einem Investitionsvolumen von fünf Milliarden Euro leistet das neue Werk einen wesentlichen Beitrag zum Ziel der Europäischen Kommission, den Anteil der EU an der globalen Halbleiterfertigung bis 2030 auf 20 Prozent zu steigern. Die in Dresden gefertigten Halbleiter werden Wertschöpfungsketten in europäischen Schlüsselindustrien künftig noch besser absichern. Die in der neuen Fertigung produzierten Produkte werden etwa in der Autoindustrie sowie im Bereich der Erneuerbaren Energien eingesetzt. Das Zusammenspiel von Leistungshalbleitern und Analog/ Mixed-Signal-Bausteinen ermöglicht besonders energieeffiziente und intelligente Systemlösungen – daher der Name Smart Power Fab.
„Der Bau der Smart Power Fab ist für Dresden, Sachsen, Deutschland und Europa ein großer Gewinn“, sagt Michael Kretschmer, Ministerpräsident des Freistaats Sachsen. „Das vierte Fertigungsmodul von Infineon in Dresden ist ein weiterer wichtiger Baustein, um Europas Resilienz im Bereich der Mikroelektronik zu stärken. Es ist ein weiterer Schritt das Ziel der Europäischen Kommission zu erreichen, Europas Anteil an der globalen Chipfertigung auf 20 Prozent zu steigern. Durch eine kluge Zusammenarbeit von Unternehmen, Freistaat, Kommune und Bund ist es gelungen, die Investition auf den Weg zu bringen und auch die entsprechenden Genehmigungen zügig zu erteilen. So können in der neuen Fab bereits ab 2026 die Halbleiter produziert werden, die wir dringend für die Mobilitäts- und Energiewende brauchen.
Baustelle der Smart Power Fab von Infineon in Dresden. Foto: Infineon
„Wir kommen beim Bau unserer hochmodernen Smart Power Fab in Dresden hervorragend voran. Dass wir voll im Zeitplan liegen, verdanken wir auch der sehr guten Zusammenarbeit mit den Behörden“, sagt Dr. Rutger Wijburg, Vorstandsmitglied und Chief Operations Officer von Infineon. „Mit unserer strategischen Entscheidung, weiter in Dresden zu investieren, sichern wir die langfristige Zukunft des Standorts und stärken die Fertigungsbasis für Halbleiter in Europa.“
Die Dimension der Baustelle ist beachtlich. Im Schnitt haben Bauleute seit dem Start der Arbeiten täglich rund 8.000 Tonnen Erde abtransportiert. Insgesamt fiel ein Erdaushub von 450.000 Kubikmetern an, was dem Volumen von 180 Olympischen Schwimmbecken entspricht. Zwischengelagert wird die Erde unter anderem auf einem dafür vorbereiteten Platz in der Nähe der Autobahn-Anschlussstelle Dresden-Flughafen. Die 22 Meter tiefe Grube gleich nicht nur das natürliche Gefälle aus, sondern bietet vor allem auch eine feste Grundlage für die 150 bis 190 Zentimeter dicke Bodenplatte, die Vibrationen – etwa von vorbeifahrenden Straßenbahnen – auf ein Minimum reduzieren soll. Denn selbst minimale Erschütterungen können die sensible Halbleiterfertigung beeinträchtigen.
In der nun beginnenden Bauphase werden unter anderem die Untergeschosse errichtet. Der Reinraum – Herzstück der Smart Power Fab – ist auf der vierten Ebene geplant. Dieser befindet sich nach Fertigstellung auf exakt derselben Höhe wie die drei bestehenden Produktionsräume des Standorts. Das ermöglicht eine optimal integrierte Fertigung. In der weiteren Bauphase des Projekts unterstützen insgesamt zehn Turmdrehkräne mit teilweise 80 Meter Höhe die bis zu 1.200 Bauleute, die täglich im Mehrschichtbetrieb auf dem Areal tätig sind.
Die Investition in Dresden ist Teil der der Unternehmensstrategie, bis zum Jahr 2030 CO 2-neutral zu werden. So setzt die Smart Power Fab Maßstäbe in Bezug auf den Verbrauch wichtiger Ressourcen wie beispielsweise Energie und Wasser. Das zahlt positiv auf die Klimabilanz von Infineon ein. Schon heute helfen die Produkte von Infineon, die etwa in Solar- und Windkraftanalgen zum Einsatz kommen, in ihrer Lebenszeit das 34-fache der Menge an CO 2 einzusparen, die im Rahmen ihrer Produktion emittiert wurde.
Mit der Investition in das neue Werk schafft Infineon zusätzliche 1.000 Arbeitsplätze in der sächsischen Landeshauptstadt. Das Unternehmen beschäftigt aktuell rund 3.250 Personen in Dresden. Die Anzahl der Auszubildenden wurde mit Blick auf die neue Fab bereits deutlich erhöht. Vorbehaltlich der Beihilfeentscheidung der Europäischen Kommission und des nationalen Zuwendungsverfahrens soll das Projekt im Einklang mit den Zielen des Europäischen Chips Act gefördert werden. Infineon strebt eine öffentliche Förderung von rund einer Milliarde Euro an.
Über Infineon
Die Infineon Technologies AG ist ein weltweit führender Anbieter von Halbleiterlösungen für Power-Systems und das Internet der Dinge (IoT). Mit seinen Produkten und Lösungen treibt Infineon die Dekarbonisierung und Digitalisierung voran. Das Unternehmen hat weltweit rund 58.600 Beschäftigte und erzielte im Geschäftsjahr 2023 (Ende September) einen Umsatz von rund 16,3 Milliarden Euro.
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