
Die Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) für alle bundesweit 73 Millionen gesetzlich Krankenversicherten gehört zu den wichtigsten deutschen Digitalisierungsprojekten. Seit der ersten Vorstellung und Einführung der ePA 1.0 im Jahr 2021 haben bereits mehrere Millionen gesetzlich Versicherte freiwillig eine ePA eröffnet. Sie profitieren seitdem von einer zentralisierten Speicherung ihrer Gesundheitsdaten, die Doppeluntersuchungen vermindert, die Medikation vereinfacht und eine individuellere Behandlung ermöglicht.
Der Roll-out der ePA 3.0, der mittlerweile dritten Generation der ePA (auch ePA für alle genannt) an die gesetzlich Versicherten, ist der entscheidende Meilenstein hin zu einem modernen, digital vernetzten Gesundheitswesen in Deutschland. Die ePA für alle schafft eine einheitliche Infrastruktur innerhalb derer erstmals alle Akteure im Gesundheitssystem problemlos und sicher untereinander digitale Gesundheitsdaten austauschen und diese verwalten können. Die bessere Übersicht über alle Daten und das effizientere Datenmanagement werden künftig eine deutlich bessere Versorgung der Patienten ermöglichen. Dazu tragen auch neue, integrierte Services bei: Das eRezept und digitale Dokumente wie die Medikationsliste, der Medikationsplan sowie Impf- oder Mutterpass nutzen ebenfalls die ePA-Daten. Allen Akteuren und den Versicherten stehen so immer die aktuellen Behandlungsdaten online zur Verfügung. Das vereinfacht Ärzt:innen die ganzheitliche Gesundheitsversorgung und hilft beispielsweise, Doppelbehandlungen oder Fehlmedikationen zu vermeiden.
Die verlässliche Verbindung aller Akteure im Gesundheitssystem setzt eine sichere und leistungsfähige IT-Vernetzung voraus. Die ePA wird daher in die Telematikinfrastruktur (TI) der gematik eingebettet, die bundesweite, sichere Kommunikationsinfrastruktur für Gesundheitsanwendungen.
IBM Health Plattform: offene Plattform, sichere Rechenzentren
Die IBM Open Health Platform bildet seit 2017 die technische Basis für verschiedene zentrale Gesundheitsanwendungen in Deutschland. Dazu gehören die elektronische Patientenakte, der eRezept Fachdienst, der sichere E-Mail-Dienst „Kommunikation im Medizinwesen“ (KIM) zum Austausch medizinischer Dokumente sowie die Gesundheits-ID. Außerdem bildet die IBM Open Health Plattform die Basis für eine Vielzahl anderer erweiterter Gesundheitsservices, die künftig auch durch neue, KI-basierte Funktionen erweitert werden können.
Die IBM Open Health Plattform baut wiederum auf Red Hat OpenShift auf, eine bewährte und umfassenden Entwicklungs- und Bereitstellungsplattform für hybride Cloud-Applikationen. Sie verfügt über die notwendigen Tools und Services, um komplexe Anwendungen für die Hybrid Cloud wie die ePA über ihren gesamten Lebenszyklus hinweg zu managen und zu optimieren – von der Entwicklung, über die Bereitstellung bis hin zum Betrieb der laufenden Workloads.
Um die hohen Sicherheits- und Datenschutzanforderungen im Gesundheitswesen zu erfüllen, liegen die Daten für die ePA und andere Dienste hochverfügbar über zahlreiche, geographisch voneinander getrennte Rechenzentrums-Standorte in der IBM Cloud in Deutschland verteilt. Die IBM Cloud Satellite Technologie verbindet diese verschiedenen Speicherorte mit drei hochsicheren Rechenzentren, in denen dann die Daten verarbeitet werden. Diese Rechenzentren hat IBM eigens in Frankfurt am Main, Nürnberg und München für die Bereitstellung der ePA und der anderen digitalen Gesundheitsservices aufgebaut.
Diese Rechenzentren sind über die Telematikinfrastruktur der gematik mit den Systemen der einzelnen Gesundheitsakteure verbunden. Also zum Beispiel in den Arztpraxen, Krankenhäusern, Apotheken und bei den Krankenkassen. Die Versicherten können über die App oder die Website ihrer Krankenkasse auf ihre ePA zugreifen und hier die Befunde, Rezepte, Arztbriefe etc. einsehen.
Allein auf diesen Systemen der IBM werden nach Abschluss der Pilotphase um die 50 Millionen der insgesamt circa 73 Millionen ePAs angelegt sein, bevor der bundesweite Rollout startet. Hierzu gehören auch die ePAs aller Versicherten der größten gesetzlichen Kranken- und Ersatzkassen: Techniker Krankenkasse, Barmer Ersatzkasse, die Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOK) sowie die VIACTIV, die HEK – Hanseatische Krankenkasse und die Knappschaft Bahn See (KBS).
Mit mehr digitalen Services in die Zukunft
Für die Versicherten steht die ePA ab sofort im Zentrum der digitalen Gesundheitsversorgung – sie ist das Kernstück im neuen, digitalen Gesundheitsökosystem. Und sie steht nicht allein da: In die ePA sind erweiterte Gesundheitsservices integriert, die ein umfassendes Gesundheitsmanagement ermöglichen.
Die ePA für alle stellt den Versicherten aber nicht einfach nur neue, digitale Gesundheitsservices zur Verfügung. Sie ist so angelegt, dass sie einen grundlegenden Umbau der Versorgung durch den sinnvollen, sicheren Einsatz digitaler Technologien ermöglicht. Langfristig wird dies zu einer besseren Gesundheitsversorgung aller Versicherten und so einer gesünderen Gesellschaft führen. Der 15. Januar 2025 markierte den Startpunkt in diese Zukunft. Wir bei IBM sind stolz auf unseren Beitrag zu diesem entscheidenden Projekt für das deutsche Gesundheitswesen und werden die ePA mit der gematik und den Krankenkassen so weiterentwickeln, dass ihr volles Potenzial immer besser ausgeschöpft werden kann.
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Weiterführende Links
👉 www.ibm.com
Foto: IBM