
Hi-Acts wurde von fünf Helmholtz-Zentren ins Leben gerufen: Deutsches Elektronen-Synchrotron (DESY), Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR), GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung, Helmholtz-Zentrum Berlin (HZB) und Helmholtz-Zentrum Hereon. Ziel ist es, gemeinsam mit der Industrie verstärkt Innovationen und Technologien auf Basis der von den fünf Zentren betriebenen Teilchenbeschleunigeranlagen zu entwickeln und für die Gesellschaft nutzbar zu machen. Hi-Acts vernetzt Forschungseinrichtungen und Industriepartner, um gezielt neue Anwendungen in Bereichen wie neue Materialien und Analyse, Elektronik und Energiewirtschaft sowie Gesundheit und Medizin zu schaffen. Seit dem Start haben sich der Plattform mehr als 116 Unternehmen und Forschungsorganisationen angeschlossen. Über 200 Fachleute tauschen sich regelmäßig über die Hi-Acts-Plattform aus, um gemeinsame Innovationsprojekte durchzuführen.
Der Wissenschaftliche Direktor des HZDR und Vize-Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft für den Bereich Materie, Prof. Sebastian M. Schmidt, sagte bei der Evaluation vor dem internationalen Gutachtergremium: „Hi-Acts trägt maßgeblich zur erfolgreichen Umsetzung der Hightech Agenda der Bundesregierung bei. Mit der Bündelung der einzigartigen Beschleuniger-Infrastrukturen sind wir in der Lage, Schlüsseltechnologien aus der Grundlagenforschung heraus gezielt zu fördern und schneller in die Anwendung zu überführen. Das stärkt die Innovations- und Wirtschaftskraft Made in Germany.“
Das HZDR hat in den vergangenen drei Jahren jährlich durchschnittlich 1,5 Millionen Euro in Projekte mit der Industrie und die gezielte Stärkung von Transferkapazitäten investiert. „Hi-Acts ermöglicht den Zugang zu bestehenden Beschleunigeranlagen, Know-how und Netzwerken über Institutionsgrenzen hinweg. Die gemeinsame Plattform beschleunigt damit auch den Transfer, erschließt neue Nutzergruppen im Mittelstand und treibt maßgeblich neue strategische Partnerschaften wie mit Amplitude Laser voran. Wir freuen uns riesig, dass wir Hi-Acts nun als festes Instrument zur Verfügung haben“, betont Dr. Björn Wolf, Leiter der Stabsabteilung Technologietransfer und Innovation am HZDR. Mehrere durch Hi-Acts angestoßene Investitionen am HZDR haben sich bereits als nachhaltig erwiesen. Zum Beispiel führten Investitionen im Bereich der Ionentechnologie zur Steigerung der Effizienz der Beschleuniger im Ionenstrahlzentrum. Auch das Technologie-Lab Radionuklide entwickelte neue Herstellungs-Technologien und Dank der zusätzlichen Ressourcen wurden wesentliche Impulse zur Gründung des nukliD Radiopharmacy Clusters Dresden aus dem HZDR heraus gegeben.
Hi-Acts bietet diverse Services an. Ein zentrales Instrument sind die Use Case Initiatives, die Kooperationen zwischen Forschung und Industrie mit Anschubfinanzierungen von jeweils bis zu 100.000 Euro pro Jahr unterstützen. Für 2026 wird dieses Fördervolumen auf fast eine Million Euro verdoppelt. Insgesamt hat die Plattform bisher rund 22 Millionen Euro an Drittmitteln für gemeinsame Projekte eingeworben.
Mit Hi-Acts Connect bietet die Plattform der Industrie zudem einen unkomplizierten Zugang, um industrielle Herausforderungen in Forschung und Entwicklung mithilfe der Helmholtz-Zentren zu meistern: Unternehmen können diese Anliegen mit einem einfachen Formular online einreichen, und Hi-Acts vermittelt die passenden Forschungspartner. Ergänzend organisiert die Plattform Workshops, Webinare und Meet-ups zwischen Industrie und Forschung. Über fünf Technology Labs erhalten externe Partner gezielten Zugang zu beschleunigerbasierten Methoden und Infrastrukturen der Helmholtz-Zentren. Die Technology Labs haben sich als Brücke zwischen wissenschaftlichen Erkenntnissen und ihren konkreten marktreifen Anwendungen bewährt und werden ab 2027 ähnlich wie die Use Case Initiatives mit einem Auswahlverfahren für alle fünf Zentren geöffnet. Jedes Technology Lab kann über drei Jahre bis zu 1,8 Millionen Euro erhalten.
Kontakt
Dr. Peggy Jungke | Strategic Alliance Manager
Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf e. V. (HZDR)
Tel.: +49 351 260 2710 | E-Mail: p.jungke@hzdr.de
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Weiterführende Links
👉 www.hzdr.de
Foto: HZDR / K. Zheynova