Mittels Hypothesentests wurden vier grundlegende Werte untersucht: Genuss, Nutzen, Ethik & Moral und Politik & Weltanschauung, die mit der etablierten Werteforschung verknüpft sind (nach Erpenbeck, 2018). Die Ergebnisse zeigen, dass die Unterschiede zwischen der Generation Z (potentielle Arbeitskräfte) und den Babyboomern/Generation X (Arbeitgeber & Unternehmensvertreter) geringer sind, als allgemein erwartet. Dennoch ergab die Analyse einen signifikanten Unterschied: Die Generation Z sind Genusswerte besonders wichtig (p = .024).
Besonders wichtig sind jungen Menschen innerhalb dieser Werteachse vor allem soziale und kommunikative Verbindungen, Austausch und soziale Werte. Auch andere postmaterialistische – ethisch – moralische – Werte spielen in den Denk- und Bewertungsprozessen der Gen Z’s eine wichtige Rolle. Die Generation Z zeichnet sich besonders durch ihre Ausrichtung auf persönliche Entwicklung, lebenslanges Lernen und den Wunsch, sich selbst auszuprobieren, aus. Sie strebt nach einem unterstützenden und kooperativen (Arbeits-)Umfeld, in dem sie sich verbunden und respektiert fühlt. Zudem legt sie großen Wert auf soziale Verantwortlichkeit, Gerechtigkeit und Fairness, sowohl im Berufsleben als auch in der Gesellschaft insgesamt. Die Gen Z sucht ‚Connection‘, ‚Purpose‘ und ‚Diversity‘. Arbeit ist für die Z-ler relevant unter den Bedingungen, die ihr Privatleben respektieren. Die Forschung legt nahe, dass auch kleine und mittelständische Unternehmen die Bedeutung auf Werte und Unternehmensidentität legen und diese in sozialen Medien proklamieren sollten. Unternehmen können sich die Frage stellen, was ist wem wichtig? Wer braucht was, um gute Arbeit zu machen? Wie können die Vernetzungsskills und sozial-kommunikativen Kompetenzen der Gen Z genutzt und fruchtbar gemacht werden?
Die Theorie legt nahe, dass Führungskräfte einen großen Einfluss darauf haben, wie Mitarbeiter unterschiedlicher generationaler Zugehörigkeit miteinander arbeiten und voneinander lernen können (Erpenbeck & Sauter, 2018; Schein, 1985). Mehr denn je sind sie gefragt, die Verantwortung zu übernehmen ~ ein Miteinander zu gestalten, was über die pragmatisch-wirtschaftlichen Ziele hinaus geht – so, dass sich Menschen an das Unternehmen binden und sich für dieses einsetzen wollen.
Fragen, die einen Einblick in die Kultur vorrangig von MINT- & IT-Unternehmen boten, zeigten, dass das diese unterschiedlich stark an die nachkommende Generation Z angepasst zu sein scheinen. Beispielsweise gaben von 85 Unternehmensvertretern nur ca. 50 % „Mitarbeiterentwicklung“ als Ziel an, wobei dieses für die potentiellen Arbeitskräfte besonders wichtig zu sein scheint.
Unterstudien innerhalb der Vergleichsanalyse gaben Hinweise darauf, dass sich Werte und Kompetenzen möglicherweise kontextabhängig verändern und Menschen sich bei organisationaler Einbindung weiterentwickeln und über sich hinauswachsen. Eine besondere Verantwortung tragen Entscheidungsträger, um Räume zu schaffen, in denen Menschen ihre eigene Lerngeschichte erleben können. Dafür müssen sie aber am Status quo abgeholt werden und Führungskräfte verstehen: „Was ist wem wichtig?“ „Wie tickt Gen Z?“
Quelle: Fischer, Salome (2024). „Wie tickt Gen Z? Wertewandel in der Arbeitswelt: Eine vergleichende Analyse von Arbeitgebern und potentiellen Nachwuchskräften“: Bachelorarbeit an der Hochschule Zittau/ Görlitz
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Grafik: Salome Fischer