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Die Bedeutung von Programmiersprachen im Jahr 2024

Die Wahl der richtigen Programmiersprache ist für Entwickler:innen und Softwareprojekte nicht so entscheidend wie manche vielleicht denken mögen. Doch insbesondere im Kontext aktueller Trendthemen wie der Künstlichen Intelligenz (KI), dem Machine Learning (ML), No Code, Low Code der Cloud und immer zahlreicherer Software-Plattformen lohnt sich der Blick auf die verschiedenen Sprachen und deren Bedeutung in der Coder-Szene.

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Die Programmiersprache Python dominierte in den vergangenen Jahren die Szene und damit den Markt. Doch bleibt Python der Platzhirsch? Streben inzwischen andere oder sogar vollkommen neue Sprachen nach der Spitzenposition? Wie zukunftssicher sind Programmiersprachen wie Java, C#, Go oder Rust? Und welche Rolle spielen Newcomer wie Mojo oder Julia? Hier ein Blick auf die wichtigsten Programmiersprachen, die auch 2024 die Softwareentwicklung bestimmen.

Python bleibt an der Spitze

Python, bekannt für seine Vielseitigkeit und Nutzerfreundlichkeit, festigte im Jahr 2023 seine Position als die führende Programmiersprache. Besonders in den Bereichen KI, ML und Datenanalyse stieg die Nutzung von Python deutlich an. Mit einer großen Auswahl an Bibliotheken und einer lebendigen Entwicklergemeinschaft wurde Python in verschiedenen Branchen und auch in der Forschung immer bedeutender.

Die Veröffentlichung von Python 3.12 brachte im Oktober 2023 neue Entwicklungen, darunter die Annahme der lang diskutierten PEP 703 für eine freie Thread-Version von Python.

C und C++

C und C++ bleiben, als Nummer zwei und drei der Programmiersprachen, besonders für System- und Anwendungsprogrammierung wichtig. Ihre Beliebtheit ist auf ihre Rolle bei der Entwicklung von Betriebssystemen und Anwendungen sowie ihre Maschinennähe zurückzuführen. C++ baut auf C auf und bietet eine höhere Entwicklungsebene.

Javascript und Typescript

Javascript bleibt eine der beliebtesten Programmiersprachen, trotz eines leichten Rückgangs in der Anzahl der Entwickler. Typescript, eine Erweiterung von Javascript, gewinnt jedoch an Popularität. Berichte zeigen, dass die Nutzung von Typescript in den letzten Jahren stark zugenommen hat. Dies ist auf die verbesserte Entwicklererfahrung und Code-Wartbarkeit zurückzuführen.

C# zeigt Vielseitigkeit

C# verzeichnete im Jahr 2023 einen deutlichen Aufschwung, vor allem durch Investitionen von Microsoft in das .NET-Ökosystem und Verbesserungen an der Sprache selbst. C# wird zunehmend in verschiedenen Anwendungsbereichen eingesetzt, einschließlich Spieleentwicklung, Desktop-Anwendungen und cloudbasierten Anwendungen.

Auch die Einführung von .NET 5 und die kontinuierliche Weiterentwicklung des Frameworks haben die Beliebtheit von C# weiter gesteigert.

Der TIOBE-Index

Der TIOBE Programming Community Index ist ein seit 2001 publiziertes und monatlich aktualisiertes Ranking von Programmiersprachen nach ihrer Popularität. Der Listenplatz jeder Sprache ergibt sich aus der Häufigkeit von Treffern bei einer Suche nach dem Namen der Programmiersprache auf den wichtigsten Internetseiten mit Suchfunktion.

Der TIOBE-Index bestätigte Ende 2023 Pythons Führung. C und C++ folgen auf Platz zwei und drei. Javascript gewann im Jahresverlauf etwas an Beliebtheit und belegt aktuell den 4 Platz, gefolgt von C#. Auch Typescript gewann an Beliebtheit, liegt im Gesamtranking allerdings weiterhin abgeschlagen auf Platz 40.

Die Top 10 der Programmiersprachen im TIOBE-Index:

  1. Python
  2. C
  3. C++
  4. Java
  5. C#
  6. JavaScript
  7. Visual Basic .NET
  8. PHP
  9. SQL
  10. Assemblersprache

Trends und Ausblick auf 2024

Im Jahr 2024 werden Trends wie KI, ML und Cloud Computing weiterhin die Nachfrage nach spezialisierten Programmiersprachen vorantreiben. Python wird seine führende Rolle voraussichtlich beibehalten, während noch relativ junge Sprachen wie Julia, die für mathematische Berechnungen optimiert sind, an Bedeutung gewinnen.

Die Anforderung, Anwendungen für verschiedene Plattformen wie Web, Mobile und Desktop zu entwickeln, bleibt bestehen. Daher bleiben Sprachen und Frameworks, die diese Vielseitigkeit unterstützen, wie beispielsweise Javascript (mit React Native oder Angular), Dart (mit Flutter) und C# (mit Xamarin oder MAUI), weiterhin stark gefragt.

Mit dem Wachstum des IoT-Marktes werden flexible und effiziente Sprachen wie Python, Javascript und C/C++ wichtiger. Rust könnte ebenfalls an Bedeutung gewinnen, da Sicherheitsaspekte in der Programmierung an Bedeutung gewinnen.

Zwei Neuzugänge

Mojo, eine bahnbrechende Einführung aus dem Jahr 2023, wurde speziell für KI und maschinelles Lernen entwickelt. Die Entwicklung von Chris Lattner, dem Schöpfer von Swift, und Tim Davis, einem früheren Produktleiter bei Google, zielt darauf ab, die Entwicklung von KI-Modellen zu revolutionieren. Durch die Kombination der Einfachheit von Python mit der Geschwindigkeit von C ermöglicht Mojo eine vollständige Interoperabilität mit Python und bietet Funktionen wie Systemprogrammierung und Autotuning. Ihr Ziel ist es, das „dreischichtige Problem“ in der KI-Entwicklung zu lösen, indem sie die Barrieren zwischen Python, C++ und Hardware aufhebt. Dies könnte die KI-Entwicklung stark beeinflussen, obwohl die Akzeptanz in der Community und die Geschwindigkeit der Verbreitung noch unklar sind.

Julia, eine fortschrittliche Programmiersprache speziell im Bereich der Forschung, wurde 2009 entwickelt und ist besonders für numerisches und wissenschaftliches Rechnen geeignet. Mit einer Syntax, die an Matlab erinnert, bietet Julia eine hohe Ausführungsgeschwindigkeit ähnlich der von C und Fortran. Ihr Typsystem erlaubt parametrisierte Typen und Multimethoden als zentrales Paradigma. Julia ermöglicht parallele und verteilte Programmausführung sowie den direkten Aufruf von C- und Fortran-Bibliotheken. Entwickelt am MIT, erhielten Stefan Karpinski, Viral Shah und Jeff Bezanson dafür den J. H. Wilkinson Prize for Numerical Software 2019.

Fazit

Das Jahr 2024 verspricht eine spannende Zeit für Entwickler, geprägt von neuen Trends und Entwicklungen in der Welt der Programmiersprachen. Etablierte Sprachen wie Python, C/C++, Javascript, Java und C# werden weiterhin dominieren, während neue Sprachen wie Julia und Mojo möglicherweise an Bedeutung gewinnen. Es lohnt sich definitiv für Entwickler:innen, den eigenen Horizont zu erweitern und auch neuen Sprachen eine Chance zu geben.

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Der Autor

Robert Krauße

+49 351 8973-3866
robert.krausse@silicon-saxony.de

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Dieser Beitrag ist im Rahmen der NEXT „Im Fokus: Software“ entstanden.

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