Ob Chemnitz tatsächlich „das neue New York“ ist, wie die DIE ZEIT am 18. Januar 2025 titelte, bleibt dahingestellt. Doch es ist inzwischen und ohne jeden Zweifel eine lebenswerte Stadt. Laut Prognos Städteranking sogar eine der zehn lebenswertesten Großstädte Deutschlands.
Reichlich Kita-Plätze, günstige Mieten, ein spannender und facettenreicher Arbeitsmarkt mit stetig steigenden Durchschnittlöhnen sind nur einige der Gründe, sich hier einzurichten. Eine wunderschöne Natur und viele grüne Flecken in der Stadt schaffen Ausgleich und bieten Raum sich zu entfalten. Mit Wasserstoff, Automotive, Maschinenbau, Gesundheitswirtschaft, IKT und der Kreativwirtschaft sind hier zudem wichtige Industrie-, Wirtschafts- und Technologiefelder verortet, bieten beste Anknüpfungspunkte u.a. für die Mikroelektronik und für Silicon Saxony.
Kein Wunder also, dass Chemnitz auch europaweit zunehmend in den Fokus rückt. Mit seiner Nominierung zur Europäischen Kulturhauptstadt 2025 erhält das ehemalige Karl-Marx-Stadt nun sogar auf der großen kontinentalen Bühne die Aufmerksamkeit, die es verdient. Rund 80.000 Menschen waren allein beim Eröffnungsevent des Kulturhauptstadt-Jahres zugegen. Circa 2 Millionen Besuchende werden im Zuge der ganzjährigen Veranstaltungsaktivitäten erwartet.
„C you in Chemnitz“ – Silicon Saxony feiert hier zum dritten Mal seinen Jahresauftakt
Reichlich Gründe also auch für Europas größtes Mikroelektronik-Cluster und eines der größten IKT-Cluster Deutschlands, die frisch gekürte Kulturhauptstadt mehr und mehr in den eigenen Fokus zu rücken. Und tatsächlich ist Silicon Saxony inzwischen mit einer eigenen Präsenz in Chemnitz vertreten. Gleich zwei Mitarbeitende werden in den kommenden Monaten und Jahren die Hightech-Community vor Ort in die Netzwerkarbeit einbinden, neue Kontakte knüpfen, Zusammenarbeiten etablieren und für jegliche Fragen sowie Anliegen rund um Silicon Saxony, unsere Branchen und Themenfelder zur Verfügung stehen. Mit Dr. Martina Vogel (ehemals Fraunhofer ENAS) und Uwe Seidel (ehemals SAP) konnten hierfür zwei ebenso erfahrene, wie bestens vernetzte Chemnitzer:innen gewonnen werden.
Im Rahmen des diesjährigen Jahresauftaktes am 21. Januar stellten sich beide den aus Chemnitz stammenden und aus ganz Sachsen und Deutschland angereisten Gästen vor. Rund 250 Netzwerkvertreter:innen waren in der Eventlocation Kraftverkehr dabei, tauschten sich bis in die späten Abendstunde aus. Bereits zum dritten Mal eröffnete Silicon Saxony damit in dieser 1960 erbauten ehemaligen Produktionsstätte des VEB Kraftverkehr Karl-Marx-Stadt sein Geschäftsjahr. „Und ab dem dritten Mal spricht man bekanntlich von einer Tradition“, wie Prof. Dr. Frank Schönefeld, Präsident des Silicon Saxony mit einem Augenzwinkern in seiner Eröffnungsrede bemerkte.
Von Forschung bis Anwenderindustrien – Chemnitz bietet reichlich Potenzial
„C the unseen“, das Motto der europäischen Kulturhauptstadt steht damit also auch im Mittelpunkt der diesjährigen Silicon Saxony Aktivitäten. Ein noch stärkerer Zusammenschluss mit den in Chemnitz beheimateten Technologiefeldern Design und Equipment, Prozesskontrolle, MEMS- und Lasertechnologie sowie Softwareentwicklung steht dabei ebenso auf der To-Do-Liste, wie eine engere Vernetzung mit den hier beheimateten Anwenderindustrien, allen voran die Automotive-Industrie und den starken Maschinen- und Anlagenbau. Letztere bieten nicht nur für Sachsens Mikroelektronik-Industrie hervorragende Anknüpfungspunkte, sondern auch der KMU-geprägten Zulieferindustrie und der hiesigen Softwarebranche.
Speziell die noch zielgerichtetere Einbindung von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) in die Verbandsarbeit des Silicon Saxony, sowie eine noch intensivere Vernetzung dieses Rückgrads der sächsischen Industrie und Wirtschaft soll 2025 vorangetrieben werden. Natürlich soll hierbei nicht nur Chemnitz, sondern ganz Sachsen profitieren. „Der Austausch zwischen kleinen, mittleren und großen Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Start-ups schafft Synergien, die Innovationen vorantreiben und nachhaltiges Wachstum ermöglichen. Gemeinsame Projekte und regelmäßige Netzwerkveranstaltungen intensivieren die Zusammenarbeit und fördern ein dynamisches Ökosystem. Wir müssen die Bedürfnisse der Forschung, Industrie und Wirtschaft kennen“, erklärte Prof. Dr. Frank Schönefeld im Rahmen des Netzwerkevents.
Silicon Saxony blickt mit Stolz auf Chemnitzer Kompetenzen
Dass die Region Chemnitz seit Jahrzehnten ein bedeutender Innovationsstandort in der Halbleiterbranche ist, ist vielen ebenso unbekannt wie die Vielzahl und Bandbreite der hier ansässigen Player. Unternehmen und Institutionen wie Fraunhofer ENAS, die TU Chemnitz, der Elektronikspezialist EDC Chemnitz, das Start-up-Unicorn Staffbase, der Sondermaschinenspezialist 3D-Micromac oder auch die im nahen Freiberg beheimateten Halbleiterunternehmen Siltronic und Freiberger Compound Materials spielen eine Schlüsselrolle in der hiesigen Mikroelektronik-Wertschöpfungskette. Dies zukünftig noch bekannter zu machen und damit ganz Sachsen bestmöglich zu vertreten, ist das Ziel des Silicon Saxony.
Wir bedanken uns bei allen Teilnehmenden unseres Jahresauftaktes in Chemnitz und wünschen der europäischen Kulturhauptstadt ein fulminantes Jahr voller Wachstum, Feiern und stetig steigender Bekanntheit. Gemeinsam sind wir Silicon Saxony.
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