„Die Kennzahlen des ersten Halbjahres weisen darauf hin, dass wir 2023 rund 50 Prozent mehr Bosch-Teilnehmende schulen werden als im Jahr zuvor“, so Grosch. Dabei endet das Engagement nicht an den eigenen Werkstoren. Mit Akademien, Trainingscentern und -Schulungen bietet Bosch auch anderen Unternehmen, Kunden und Interessierten die Möglichkeit, Wissen zu erwerben. Beispiel Industrie 4.0: Über Angebote von Bosch Connected Industry, Bosch Rexroth und Fortbildungsinstitute stehen mehr als 100 Bosch-Weiterbildungsprogramme zu Digitalisierung und Vernetzung der Fertigung extern zur Verfügung.
Bildung: Bosch fördert individuelle Talente für den Erfolg im Team
Nach Angaben der Europäischen Kommission berichten drei Viertel der Unternehmen in der EU über Schwierigkeiten bei der Suche nach qualifizierten Arbeitskräften und nur 37 Prozent der Erwachsenen bilden sich regelmäßig weiter. (Quelle: Europäische Kommission, 2022). „Bosch fördert lebenslanges Lernen. Darin liegt der Schlüssel für dauerhaften beruflichen und unternehmerisch nachhaltigen Erfolg“, sagt Grosch. Auch die Wertschöpfung der Volkswirtschaft hängt davon ab. „Wollen wir in Deutschland Wohlstand erhalten und als Export- und Industrienation erfolgreich bleiben, dann müssen wir noch mehr in Qualifizierung und intelligente Technik investieren und dafür werben“, so Grosch. Bosch unterbreitet allen Mitarbeitenden die Möglichkeit, sich weiterzubilden. 2022 haben Bosch-Mitarbeitende im Schnitt ein bis zwei Schulungen besucht; zusätzlich absolvierten sie zwei bis drei Web-based Trainings. Besonders umfangreich sind die circa 6 000 Weiterbildungsseminare für Zukunftstechnologien, die durchschnittlich zwei Tage dauern. Dabei bestimmt Digitalisierung häufig nicht nur Thema und Inhalt von Weiterbildungen, sondern oft auch die Form: 2022 wurden zwei Drittel aller ‚Lernstunden‘ von Bosch-Mitarbeitenden digital absolviert. „Die Digitalisierung wird zu einem Trainingsbooster für Unternehmen und ihre Beschäftigten, sie ermöglicht Lernen unabhängig von Ort und Zeit und macht neue Technologien wie künstliche Intelligenz erst erlebbar“, sagt Bosch-Geschäftsführerin und CDO Dr. Tanja Rückert. Für die Weiterbildung seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hat Bosch im vergangenen Jahr insgesamt rund 300 Millionen Euro aufgewendet. „Bei Bosch entwickeln wir ‚Technik fürs Leben‘. Dafür benötigen wir das richtige Team mit Talenten auf allen Positionen, die ihre Fähigkeiten kontinuierlich verbessern und erweitern“, sagt der Bosch-Arbeitsdirektor.
Qualifizierung: Bosch legt Augenmerk auf die industrielle Basis
Der Arbeitskräftemangel kostet. Die Boston Consulting Group beziffert das entgangene Wertschöpfungspotential für die deutsche Wirtschaft auf 86 Milliarden Euro, die deutsche Industrie- und Handelskammer gar auf knapp 100 Milliarden Euro – und das jährlich (Quelle: DIHK, 2023). Im internationalen Vergleich der wirtschaftsstärksten Nationen sind die Einbußen der deutschen Volkswirtschaft die zweithöchsten nach den USA. „Im Wettbewerb um die besten Talente müssen Unternehmen alles in die Waagschale werfen. Eine zukunftsorientierte unternehmerische Ausrichtung bedeutet auch, Aus- und Weiterbildungsangebote zu identifizieren und Mitarbeitern anzubieten. Hochqualifizierte Mitarbeitende sind ein entscheidender Wettbewerbsvorteil“, sagt Grosch. Als produzierendes Technologieunternehmen legt Bosch ein Augenmerk auf die Weiterbildung seiner Mitarbeitenden in den Fertigungen. So hat beispielsweise die Mobility-Sparte dieses Jahr die Initiative „LernWerk“ gestartet, um zunächst an deutschen Standorten 24 000 Mitarbeitende für den digitalen Wandel zu schulen. „Die Fertigung ist der Ort, an dem die Wertschöpfung in unserem Unternehmen beginnt. Hier legen wir den Grundstein für unternehmerischen Erfolg. Fortschrittliche und effiziente Fertigungen überzeugen durch ein hohes Maß an Vernetzung und Digitalisierung. Eine wichtige Voraussetzung dafür ist die Qualifizierung von Mitarbeitenden“, sagt die Bosch-Digitalchefin.
Transfer: Bosch stellt Wissen und Trainingssysteme zur Verfügung
Bosch unterstützt Unternehmen mit seinem Schulungsprogramm, das bei Industrie 4.0 zusätzlich über Partner wie Industrie- und Außenhandelskammern, Hochschulen und Universitäten national und international angeboten wird: „Von Frankreich und Tschechien über China, Indien und Singapur bis nach Kolumbien und Peru – Unternehmen qualifizieren Mitarbeitende in der Produktion nach deutschem Vorbild. Bosch zählt zu den Industrie-4.0-Pionieren. Wir tragen unser Wissen in die Welt. Industrie-4.0-Ausbildung ‚made in Germany‘ wird zum globalen Standard“, sagt Rückert. Neben Aus- und Weiterbildungsprogrammen entwickelt Bosch Trainingssysteme, abgestimmt auf die geforderten Qualifikationsstufen von Industrie- und Bildungseinrichtungen. Neu auf den Markt bringt Bosch Rexroth das Trainingssystem Automax 600, an dem sich mit Hilfe international standardisierter Programmiersprachen und offener Schnittstellen die Digitalisierung von Produktionsprozessen praktisch erleben lässt – inklusive Steuerung von Robotik, der Bedienung autonomer Transportsysteme und Cloud-Anwendungen wie Datenanalyse und maschinelles Lernen auf Basis von künstlicher Intelligenz.
Automatisierung: Bosch trägt mit Technik zur Arbeitsentlastung bei
Aus- und Weiterbildung und qualifizierte Zuwanderung sind wichtige Elemente, um dem Arbeitskräftemangel entgegenzuwirken, aber auch der Technik kommt eine tragende Rolle zu. Bosch Rexroth beispielsweise hat eine Automatisierungslösung entwickelt, die in der Anwendung keine spezifischen Automatisierungskenntnisse mehr erfordert. Aus über 30 gängigen Programmiersprachen können Nutzer von ctrlX Automation wählen. Einen ähnlichen Ansatz verfolgt das Unternehmen in der Hydraulik: Kunden können mit H4U künftig Software von Bosch Rexroth in ihre gewohnte Automatisierungsarchitektur integrieren, der bislang notwendige Aufbau von eigenem Hydraulik-Know-how entfällt. „Indem wir Systeme öffnen, Technik interoperabel gestalten und Hardware-Anwendungen in Software verlagern, reduzieren wir die Komplexität und Abhängigkeiten, beispielsweise von spezifischen Fachkräften“, sagt Rückert. Zudem entlastet Technik Mitarbeitende, etwa bei monotonen, anstrengenden und gefährlichen Tätigkeiten. Robotik unterstützt beim Beladen und Palettieren, künstliche Intelligenz hilft bei der optischen Inspektion von Werkstücken, Augmented Reality führt durch Arbeitsprozesse, fahrerlose Transportsysteme bringen Waren direkt dorthin, wo sie benötigt werden. „Die Auswirkungen des demografischen Wandels können wir nur bewältigen, wenn die Produktivität steigt. Dafür benötigen wir gut ausgebildete Fachkräfte, die ihre Arbeitskraft sinnvoll und effizient einsetzen können, weil sie Technik unterstützt. Im Zusammenspiel von Mensch und Maschine und von Bildung und Digitalisierung liegt ein wesentlicher Erfolgsfaktor“, so Grosch.
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Weiterführende Links
👉 www.bosch.de
Foto: Bosch