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T-Systems MMS: SECO eine Community für die Zukunft

Ohne Digitalisierung läuft heute nichts mehr. Themen rund um IT, Software Architecture oder die IT-Sicherheit sind deshalb besonders gefragt. Besonders wichtig ist außerdem die Beratung und Bereitstellung von Wissen rund um diese Thematik durch Experten. Wie trägt die Software Engineering Community (SECO) der T-Systems MMS dazu bei? Wie agiert sie und welche Ziele hat sie sich gesteckt? In einem Interview mit Martin Schurz (System Architect für Agile Operation & Cloud, T-Systems MMS) wird genau darüber aufgeklärt.

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Ohne Digitalisierung läuft heute nichts mehr. Themen rund um IT, Software Architecture oder die IT-Sicherheit sind deshalb besonders gefragt. Besonders wichtig ist außerdem die Beratung und Bereitstellung von Wissen rund um diese Thematik durch Experten. Wie trägt die Software Engineering Community (SECO) der T-Systems MMS dazu bei? Wie agiert sie und welche Ziele hat sie sich gesteckt? In einem Interview mit Martin Schurz (System Architect für Agile Operation & Cloud, T-Systems MMS) wird genau darüber aufgeklärt.

Was ist die SECO?
Die SECO ist eine Mitarbeiterinitiative, die von Kollegen innerhalb der T-Systems MMS 2013 ins Leben gerufen wurde. Wir bieten eine Plattform für Austausch zwischen allen an der Software-Architektur und -Ingenieurskunst Interessierten. Dabei ist es egal, ob es sich um Interessierte inner- oder außerhalb des Unternehmens handelt. Unser Ziel ist es, Möglichkeiten für einen offenen und fachlich übergreifenden Wissensaustausch zu schaffen.

Aus all unseren Firmenbereichen wie der Business Technology (BT) und den Abteilungen im Projektgeschäft der T-Systems MMS hat sich so eine Gruppe aus den verschiedensten Rollen gebildet. Auf dieser Basis können wir auf vielfältiges und umfangreiches Wissen aus Themenkomplexen wie Design, Frontend-, Backendentwicklung. Contentmanagement, Shopsysteme, Datenbanken, Betriebssysteme, Container und Cloud Umgebungen zurückgreifen.

Neben der Verbreitung unseres Wissens engagieren wir uns auch bei der Weiterentwicklung von bestehenden Prozessen und Bewertung neuer Tools sowie Technologien. Ebenso wird die Vernetzung von Mitarbeitern und Experten aus diesen Gebieten durch die SECO erleichtert.  

Wie wir bis jetzt unsere Ziele realisiert haben? Angefangen vom Best -/ Good-Practice-Austausch über Vorträge bis hin zu Hackathons organisieren wir verschiedene Events und Vorträge, um unser Wissen rund um Software und IT weiterzugeben.

Im Laufe der Zeit wurde ein weiteres unserer Vorhaben in den Vordergrund gerückt. Wir möchten unsere Community-Events für alle öffnen. Der Grund dafür ist, dass viele Themen nicht nur für unsere Mitarbeiter bei der T-Systems MMS selbst spannend und wichtig sind, sondern auch für andere. Dabei glauben wir an "Wissensweitergabe ohne Hintergedanken" SECO. Teil der Veranstaltungen waren bereits Themen, wie zum Beispiel Kubernetes und PostGreSQL. Durch die zunehmende Zusammenarbeit mit externen Communities (wie zum Beispiel die Java User Group Saxony) konnten wir dies nun Schritt für Schritt weiter ausbauen.

Vorträge und Events der SECO
Ein Beispiel für die stetige Weiterentwicklung der externen Präsenz zeigt sich 2019. In diesem Jahr wurden insgesamt sieben Veranstaltungen durch die SECO geplant und durchgeführt. Zudem wird auch ein sehr gefragtes Eventformat durch uns ausgerichtet. Es handelt sich um den DevDay, der 2020 bereits zum sechsten Mal stattfand. Der DevDay ist eine alljährliche sächsische IT-Konferenz. Deren Ziel beschreibt hierbei den Wissensaustausch und die Vernetzung über die Grenzen von Unternehmen und Dresden hinaus.

Vortrag zu dem Thema "Linux Performance" von Martin Schurz

Zuletzt fand ein Online-Seminar statt, indem das Community-Mitglied und MMSler Martin Schurz einen Vortrag zu dem Thema "Linux Performance" hielt. Dabei stellt er verschiedene Methodiken zur Analyse von Problemen vor, die sich in der Praxis bewährt haben. Zusätzlich ging er auf mehrere Tools ein, die bei einer tieferen Analyse helfen. Viele davon können auch für Applikationsspezifische Probleme genutzt werden (insbesondere für Java, PHP oder Python).

Im Interview gibt Martin Schurz tiefere Einblicke in die SECO:


Hallo Martin. Was sind deine Funktionen in der T-Systems MMS und der SECO? Warum bist du Teil der Community geworden?

Seit 2002 arbeite ich bei der T-Systems MMS. Seitdem bin ich vorrangig im Betrieb unterwegs und nicht in der Entwicklung. Das heißt, ich beschäftige mich eher mit den Bereichen der Performance und Problemanalyse oder DevOps und bin für die Weiterentwicklung und den Betrieb vielfältiger Applikationen zuständig. Aus diesem Grund habe ich dann auch eine Architekten-Ausbildung begonnen und bin so mit der SECO, damals noch unter dem Namen Architektur Community, in Kontakt getreten. Das war ungefähr 2006/7. Als ich die SECO kennengelernt habe, war ich sofort von der Idee und dem Konzept überzeugt und wollte mich in die Community einbringen. Der Ansporn, mich in der SECO zu engagieren, ist es, mein Wissen an interessierte Personen weiterzugeben und zu verteilen, um dann zu sehen, wie sie daraus ihre Vorteile ziehen können. Auch ich selbst konnte mit der Zeit sehr viel von den Kollegen in der SECO lernen. Seitdem bin ich bei verschiedenen Events der SECO mit dabei und organisiere interne sowie externe Events oder Schulungen.

Nach welchem Schema findet und wählt die SECO die Themen der Vorträge und Events? Wieso hast du z.B. das Thema der Linux Performance gewählt?

Wichtig ist es dafür zu wissen, dass sich in der Community Kolleginnen und Kollegen aus verschiedenen Bereichen engagieren. Das bedeutet, jeder von ihnen hat neben den zusätzlichen Themen in der SECO auch noch die eigenen Kunden und Projekte auf Arbeit. Wir alle sind Mitglieder der Community, um unser Knowhow und Herzensthemen mit einzubringen und weiter zu geben. Wir helfen uns gegenseitig, dies zu realisieren. Für die Themenfindung bedeutet das, dass jeder seine Ideen und Vorstellungen mit einbringen darf und soll. Nach gegenseitiger Vorstellung der Themenideen planen wir gemeinsam, wie wir diese realisieren können und wer die Zeit für die Thematik aufbringen kann. Wichtig dabei ist natürlich das wir die Person wählen, die das nötige Knowhow besitzt und Spaß daran findet, es für die Interessenten aufzubereiten. Man selbst muss für einen Themenvorschlag nicht das benötigte Wissen beherrschen – das ist ein weiterer Punkt weshalb ich von der SECO überzeugt bin. Wir geben uns mithilfe unserer Vorträge und Events die Chance, bei verschiedenen Themen nicht bei Null anfangen zu müssen, sondern uns gegenseitig mit unserem Wissen weiterzubringen. Genauso war es auch bei meinem Vortrag zu Linux Performance. Ich besaß das Knowhow und wollte dieses gerne teilen, sodass andere einen Mehrwert daraus ziehen können.

"Wissensweitergabe ohne Hintergedanken" Welche Normen und Werte möchtet ihr als Community vermitteln? Was bedeutet das für euch und eure Arbeit?

Die SECO startete mit dem Namen Architetur Community. Doch schon bald wurde klar, wir sind mehr. Dieser Begriff war zu kurz gegriffen, da viele Bereiche nicht miteingeschlossen wurden, die wir als Community aber vertreten möchten. Der Name wurde also zu Software Engineering Community umgewandelt, um zu zeigen, dass wir ein viel breiteres Spektrum an Thematiken bieten. Wir handeln immer nach der Prämisse – Jeder kann mitmachen. Die SECO ist eine offene Community, zu der alle einen Zutritt haben. Das ist schon an den verschiedenen Mitwirkenden zu erkennen. Bei uns engagieren sich z.B. Personen aus dem Bereichen Design, Test, Softwareentwicklung und -architektur oder Betrieb. Wir möchten inklusiv sein und so dafür sorgen, dass viele Variationen von möglichen Skill Leveln und Klassen zusammenkommen, um ihr Wissen zu teilen. Ein Beispiel dafür ist unser alljährlicher DevDay, der anders als der Großteil der IT-Messen, kostenlos zu besuchen ist. So hat, ungeachtet des Ausbildungslevels oder der finanziellen Situation, jeder die Chance, am Wissen teilzuhaben. Technische Fakten und Expertentum müssen frei zugänglich sein – für Externe sowie Interne.

Haben sich durch die Corona-Pandemie auch Chancen für eure Community ergeben? Zum Beispiel rückblickend auf den DevDay bzw. auf den im nächsten Jahr.
Ja, auf jeden Fall. Denn wir haben die Erfahrung gemacht, dass wir auch komplett online erfolgreiche Alternativen finden können. Vor der Pandemie haben wir beispielsweise unsere Vorträge meist physisch vor Ort gehalten. Dadurch gab es selten Aufzeichnungen für die Nachwelt. Umso positiver ist es nun mit virtuellen Vorträgen. Dadurch lässt sich auch eine gleichbleibende bis steigende Zuschauerschaft verzeichnen. Besonders eindrücklich war der diesjährige DevDay. Aufgrund der Corona-Krise haben wir ein ganz neues Format ausprobiert und ihn komplett digital aufgezogen – ein ganzer Tag mit Live-Streaming.  Natürlich hat das einiges von uns gefordert. Wir haben Tag und Nacht an der optimalen Ausführung gefeilt. Herausforderungen bestanden vor allem darin, die angenehme Atmosphäre von einer Präsensveranstaltung auch online zur Geltung zu bringen. Wir haben dafür ein Team von Moderatoren organisiert, die sich um die Interaktion mit den Teilnehmern und den Vortragenden gekümmert haben. Das Team hat sich Beispielsweise darum gekümmert, während und nach den Vorträgen die Diskussionen zu befeuern und Fragen Live an die Speaker weiterzutragen. Zudem haben wir weitere Tools zur Kommunikation eingebunden, die eine sehr gute Nutzungsrate aufwiesen. Zum Beispiel das Tool Discord, dass eine Text- sowie Voice-Chat Funktion beinhaltet. Unser Resümee zum digitalen DevDay – alles in allem ein sehr gelungenes Event. Durch das abgeänderte Rahmenprogramm war eine leichte Abflachung der Zuschauerzahl zu erkennen. Doch die Zuschauer konnten in diesem Jahr selbst entscheiden, zu welchen Zeiten sie sich Vorträge anschauen wollen, was auch sehr gut ankam. Da wir davon ausgehen, dass uns auch im nächsten Jahr wieder ein virtuelles Format des DevDay bevorsteht, nutzen wir jetzt schon das Feedback der Zuschauer, um das Event zu optimieren.

Wie fungiert ihr als Community? Wie sind eure internen Strukturen aufgebaut? Wie werden Aufgaben vergeben?
Bei uns herrschen flache Hierarchien. Alle zwei Wochen gibt es eine Abstimmung für anstehende und neue Themen. Außerdem planen wir die Aufgaben für die nächsten Wochen. Für die allgemeine Koordination haben wir natürlich auch KollegInnen aus dem Personalbereich, Marketing und Controlling. Sie geben einen Rahmen vor und übernehmen planerische Tätigkeiten sowie Terminvergaben, Erinnerungen und gewährleisten den benötigten Ansporn.

Welche Ziele strebt ihr als Community für die Zukunft an?

Wir möchten auf jeden Fall unser externes Auftreten weiter ausbauen. Dafür optimieren wir zum Beispiel unsere Website SECO.rocks. Außerdem sollen die Vernetzung und der Austausch von Experten gefördert werden. Für dieses Vorhaben ist unser Ziel, Formate anzubieten, über die Vorträge gehalten und die als Stimmenverstärker genutzt werden können. Unser Fokus wird auch in Zukunft nicht stärker auf die Mitarbeiterakquise oder finanzielle Vorteile gerichtet werden, sondern auf eine offene und inklusive Community abzielen. Ein Hauptthema ist außerdem die Schaffung von zeitlichen Freiräumen, denn wir sind auch alle sehr stark in unseren Projekten eingebunden. Wir haben viele Ideen, die deswegen leider noch nicht realisiert werden konnten. Eines unserer nächsten Ziele ist auf jeden Fall, dass wir nicht nur am DevDay als Berater, Unterstützer und Begleiter angesehen werden, sondern uns eine Rolle des Standardbegleiters für unsere Community erarbeiten, auf den sich über das gesamte Jahr verlassen werden kann. Das wollen wir vor allem über regelmäßigen neuen Content in verschiedenen Formaten erreichen.

Wie kann man Mitglied der Community werden?

Grundsätzlich kann jeder, der Interesse an der Sache hat und etwas beisteuern kann bzw. möchte, bei uns mitmachen. Jeder hat Themen und Fähigkeiten, die bewegen und interessant für andere sind. Doch die wirkliche Frage lautet, ob genügend zeitliche Kapazitäten vorhanden sind, um einen Teil bei der SECO beizutragen. Das sollte uns allen bewusst sein, es bringt uns allen am meisten, wenn wir uns erreichbare Zeile in der richtigen Größe stecken. Falls ihr eure eigenen Themen mitbringt ist das super, wir haben zusätzlich auch Themen in unserem Backlog, an denen Interessierte für eine kurze Zeit arbeiten können. Zum Beispiel in den Ferien. Je nach Interessen und Vision können wir miteinander reden und eine Lösung finden, damit ihr euch engagieren könnt. Kommt einfach auf uns zu und teilt eure Vorhaben mit uns. Wir freuen uns natürlich auch über Anfragen zu benötigtem Wissen, so dass wir für euch auf die Suche nach geeigneten Quellen gehen können.

Weiterführende Links

www.t-systems-mms.com  

Foto: T-Systems MMS

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