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Grüner Wasserstoff aus Hybridprojekten mit PV- und Windanlagen: Interview mit DIU-Abolvent und Vorstand der WEB Windenergie AG Florian Müller

Florian Müller, Absolvent des DIU Masterstudiengangs „Wasserstofftechnologie und -wirtschaft“, erzählt, warum ihn grüner Wasserstoff so fasziniert und wie seine Erfahrungen die Erneuerbaren Energien seine Studienwahl geprägt haben. Zudem teilt er spannende Einblicke, wie er das Gelernte bei der WEB Windenergie AG einsetzt.

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Florian Mueller, Absolvent des DIU Masterstudiengangs „Wasserstofftechnologie und -wirtschaft“ Dresden International University

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 Daniela Palcu

1. Als Vorstand der WEB Windenergie AG sind Sie bereits im Bereich der Erneuerbaren Energien tätig. Mit welchem beruflichen und akademischen Hintergrund sind Sie in das Masterstudium eingestiegen und inwiefern haben Ihre bisherigen Erfahrungen Ihre Studienwahl und Ihren Studienverlauf beeinflusst?

Die Energiewende ist mir ein persönliches Anliegen. In diesem Zusammenhang kommt man relativ schnell auf das Thema „Grüner Wasserstoff“ und dessen Bedeutung für die Energiezukunft. Mein akademischer Hintergrund liegt zwar im Bereich der Wirtschaftswissenschaften, aber der technische Aspekt der erneuerbaren Energien hat mich von Anfang an genauso fasziniert wie der wirtschaftliche. Das Masterstudium an der DIU war für mich daher in zweierlei Hinsicht eine logische Konsequenz. Zum einen, um das Thema Energiewende noch einen Schritt weiter zu denken. Zum anderen, um die technischen Aspekte der Wasserstoffwirtschaft besser einordnen zu können.

2. Was hat Sie dazu motiviert, den Masterstudiengang Wasserstofftechnologie und -wirtschaft an der Dresden International University zu starten? Gab es bestimmte Herausforderungen oder Trends in der Energiebranche, die Sie dazu bewogen haben, dieses Studium aufzunehmen?

Die Energiewende kann nur funktionieren, wenn wir auch industrielle Prozesse dekarbonisieren und saisonal erzeugten Strom speichern können. Für beides ist Wasserstoff der Schlüssel. Weil es um nicht weniger als unsere Energiezukunft geht, bin ich der festen Überzeugung, dass wir die gewonnenen Erkenntnisse auch weiterentwickeln müssen. Gerade grüner Wasserstoff bietet das Potenzial, unsere Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen weiter zu reduzieren und die CO2-Intensität in anderen Wirtschaftsbereichen zu senken.

3. Was macht Ihrer Meinung nach den Masterstudiengang Wasserstofftechnologie und -wirtschaft an der DIU besonders und einzigartig im Vergleich zu anderen Studiengängen? Welche spezifischen Kenntnisse und Erfahrungen konnten Sie daraus mitnehmen, die Ihnen in Ihrer jetzigen Position bei der WEB Windenergie AG von Nutzen sind?

Ich habe besonders die Beiträge zu wasserstoffbasierten Energiesystemen und den Bereich Energiewirtschaft und Wasserstoff als sehr bereichernd empfunden. Sehr wertvoll war für mich aber auch die Expertise der Vortragenden aus technischer als auch aus wirtschaftlicher Sicht, sowie der großartige Austausch mit meinen Studienkolleg:innen, wo ich viele unterschiedliche Blickwinkel und Erkenntnisse mitnehmen konnte. Das Spannendste am Studiengang ist die hohe Motivation aller Beteiligten. Das Thema Wasserstoff ist ja von einer sehr hohen Dynamik geprägt und die Diskussionen, wie man unser Energiesystem mit Wasserstoff so gestalten kann, dass es sowohl technologisch als auch wirtschaftlich funktioniert, motiviert einfach enorm, sich einzubringen.

4. Sie haben Ihr Masterstudium im Bereich Wasserstofftechnologie und -wirtschaft erfolgreich abgeschlossen. Können Sie uns sagen, welches Thema Sie für Ihre Masterarbeit gewählt haben und was Sie dazu inspiriert hat, sich mit diesem speziellen Thema zu beschäftigen?

Mein Thema lautete: „Conditions for cost-efficient green hydrogen production at scale: the case for wind & solar photovoltaic hybrid plants“.

Besonders dazu inspiriert hat mich, dass sich die Produktionsprofile von Wind und PV in der Regel gut ergänzen – das sehen wir auch in unserem eigenen Kraftwerksbetrieb in der WEB Windenergie AG. In Niederösterreich haben wir vor kurzem unser erstes Hybridprojekt in Betrieb genommen. Die Agri-PV-Anlage wurde in unmittelbarer Nähe zum Windpark Grafenschlag II errichtet, wo die PV-Anlage nun denselben Netzanschluss nutzt. Da sich die Stromerzeugung aus Wind und Sonne gut ergänzen, wird so die bestehende Netzinfrastruktur optimal genutzt, was für die W.E.B auch einen großen wirtschaftlichen Vorteil darstellt. Da es sich bei der Wasserstoffproduktion um ein sehr kapitalintensives Unterfangen handelt, bei dem eine möglichst hohe Anlagenauslastung von Vorteil ist, habe ich untersucht, ob bzw. unter welchen Bedingungen hybride Standorte Vorteile gegenüber reinen Wind- oder PV-Standorten haben können.

5. Wie werden Sie das im Studium erworbene Wissen in Ihrer derzeitigen und zukünftigen beruflichen Tätigkeit einsetzen? Gibt es spezielle Projekte oder Initiativen bei der WEB Windenergie AG oder anderswo, bei denen Sie das neue Wissen anwenden möchten?

Bereits im Jahr 2022 hat die WEB Windenergie AG mit der österreichischen OMV einen Vertrag unterzeichnet, auf dessen Basis der Strom eines unserer Windkraftwerke für die Produktion von grünem Wasserstoff verwendet wird. Dieses großartige Projekt zeigt, dass sich viele Möglichkeiten in diese Richtung auftun. Wir verstehen uns als Expert:innen für grünen Strom sowie als Energiewendeunternehmen im weiteren Sinne und werden daher in unseren Märkten die Augen und Ohren offen halten, um neue Geschäftsmöglichkeiten für uns zu nutzen. Sobald es Konkreteres zu berichten gibt, zum Beispiel Spatenstiche für Projekte, ist die beste Anlaufstelle dafür immer unsere Website: www.web.energy 

Mehr Informationen zum Studiengang Wasserstofftechnologie und -wirtschaft (M.Sc.)
Kurse zur Wasserstofftechnologie in Mobilität, Industrie und Gebäudetechnik

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