
Das EuroHPC Joint Undertaking (EuroHPC JU) hat heute die Auswahl von weiteren sechs „AI Factories“ in Europa bekannt gegeben, so dass sich die Gesamtzahl der AI Factories auf insgesamt 13 Einrichtungen erhöht. Auch in der zweiten Auswahlrunde war Deutschland erfolgreich und hat den Zuschlag für eine AI Factory am Standort Jülich erhalten. Die AI Factory mit dem Namen „JAIF – JUPITER AI Factory“ wird maßgeschneiderte Services wie Datenzugänge und Beratungsleistungen für KI-Nutzerinnen und Nutzer aus Wissenschaft und Wirtschaft bereitstellen. Damit wird die herausragende Rechenleistung des im Aufbau befindlichen ersten europäischen Exascale-Supercomputer JUPITER noch besser für KI-Zwecke genutzt werden können.
Dazu erklärt Bundesforschungsminister Cem Özdemir:
„Ich gratuliere dem Forschungszentrum Jülich und seinen Partnern herzlich. Es ist ein Riesenerfolg, dass Deutschland nach der erfolgreichen Bewerbung des Höchstleistungsrechenzentrums Stuttgart nun auch in Jülich den Zuschlag für eine AI Factory bekommen hat. Das ist einmal mehr eine Bestätigung für die Exzellenz des deutschen HPC- und KI-Standortes und betont die Bedeutung der vom BMBF und den Sitzländern geförderten KI-Kompetenz- und Servicezentren. Von diesem Erfolg werden KI-Nutzerinnen und Nutzer aus Wissenschaft und Wirtschaft profitieren, insbesondere Startups und kleine und mittlere Unternehmen. Mit seiner Rechenleistung wird JUPITER bei Inbetriebnahme einer der leistungsstärksten Supercomputer der Welt für KI-Simulationen sein. Zusammen mit der Expertise der Partner in den Bereichen Datenzugängen, Entwicklung großer KI-Modelle und weiteren Services werden wissenschaftliche Entwicklungen auf einem ganz neuen Niveau ermöglicht. Dies ist eine einzigartige Kombination, die uns in Deutschland und Europa hilft, technologisch souveräner zu werden.“
Dazu erklärt der Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen, Hendrik Wüst:
„Nordrhein-Westfalen hat einen weiteren großen Schritt auf dem Weg von der Kohle zur KI gemacht. Die Einrichtung einer KI-Fabrik am Standort Jülich ist ein riesiger Erfolg und ein wesentlicher Meilenstein auf diesem Weg. Mit dem Zuschlag des EuroHPC (European High Performance Computing) setzt Jülich seine Entwicklung zu einem europäischen Zentrum für Supercomputing und KI konsequent fort. Nordrhein-Westfalen hat einmal mehr bewiesen: Unser Land bringt die besten Voraussetzungen, um im KI-Zeitalter durchzustarten. Wir können Kooperation, wir können Synergie, wir können Wandel. Unsere exzellenten Universitäten und Technischen Hochschulen sind wahre Talent- und Ideenschmieden, unsere Forschungseinrichtungen sind in der Grundlagenforschung und im Wissenstransfer bestens aufgestellt und unsere Wirtschaft – vom Mittelstand bis zu Großunternehmen – entwickelt vielfältige KI-basierte Lösungen und setzt diese in der gesamten Wertschöpfung um. Nordrhein-Westfalen ist der Ort, an dem KI von der Idee bis zur industriellen Anwendung gedacht wird. Die Landesregierung wird sowohl die KI-Forschung als auch den Ausbau von KI-Ökosystemen weiter unterstützen.“
Hintergrund
Die Initiative der AI Factories geht auf das „AI innovation package to support Artificial Intelligence startups and SMEs“ der Europäischen Kommission zurück, das im Januar 2024 bekannt gegeben wurde. Das Ziel der Maßnahme liegt darin, insb. KMUs und Startups bei der Entwicklung von vertrauenswürdigen großen und leistungsstarken KI-Modellen in Europa zu unterstützen und damit einen Beitrag zur technologischen Souveränität im Bereich KI zu leisten. Die Initiative wird von der Bundesrepublik Deutschland unterstützt.
Die AI Factory mit dem Namen „JUPITER AIF“ wird unter der Leitung des Jülich Supercomputing Centre (JSC) am Forschungszentrum Jülich in Zusammenarbeit mit dem KI-Zentrum der RWTH Aachen, der Fraunhofer Gesellschaft (Fraunhofer-Institut für Intelligente Analyse- und Informationssysteme, IAIS und Fraunhofer-Institut für Angewandte Informationstechnik, FIT), dem KI-Kompetenzzentrum „Lamarr-Institut“ sowie den KI-Servicezentren WestAI und hessian.AISC umgesetzt. Die Partner bringen umfassende Expertise in den Bereichen High-Performance-Computing, Datenaufbereitung und KI-Optimierung ein. Das Projektbudget beträgt rund 55 Millionen Euro und wird gemeinsam von der Europäischen Kommission, dem Bundesministerium für Bildung und Forschung, dem Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen sowie dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur finanziert.
– – – – –
Weiterführende Links
👉 www.bmbf.de
👉 www.eurohpc-ju.europa.eu
👉 www.gaus-centre.eu
👉 www.fz-juelich.de
👉 www.hlrs.de
Foto: pixabay