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Cisco: Deutschland ist bei Multi-Cloud im Rückstand

Im internationalen Vergleich hinkt Deutschland beim Einsatz von multiplen Clouds hinterher. Während im weltweiten Durchschnitt ein Viertel aller Unternehmen mehr als 20 unterschiedliche SaaS-Anbieter nutzt, ist dies in Deutschland erst ein Fünftel. Das ergab der Global Networking Trends Report 2023 von Cisco. Demnach beschleunigt sich zwar der Übergang zu Cloud und Multi-Cloud, doch On-Premises bleibt weiterhin wichtig. 38 Prozent der Befragten weltweit erwarten, dass selbst in zwei Jahren die meisten Workloads vor Ort bereitgestellt werden.

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Die zunehmende Bedeutung der Cloud in Deutschland zeigt sich daran, dass 78 Prozent der befragten IT-EntscheiderInnen planen, bis 2025 mehr als 40 Prozent ihrer Arbeitslasten dort zu hosten. Aktuell sind dies erst 63 Prozent der Unternehmen. Die Cloud-Nutzung liegt in Deutschland noch deutlich hinter ihren Potenzialen. Das zeigt sich auch in den Bereichen IT-Security und Agilität. Multiple Clouds spielen eine untergeordnete Rolle, wenn es um die Unternehmenssicherheit geht. Dieser Punkt wird erst an vorletzter Stelle der Gründe für den Multi-Cloud-Einsatz genannt (in Deutschland 31 Prozent, weltweit jedoch 45 Prozent). Zudem sind die Themen Flexibilität und Innovation für deutsche Unternehmen beim Einsatz von multiplen Clouds weniger maßgeblich als für den weltweiten Durchschnitt (in Deutschland 35 Prozent, weltweit 40 Prozent).

„Deutsche Unternehmen waren lange Zeit skeptisch gegenüber der Cloud, der daraus folgende Rückstand ist im internationalen Vergleich weiterhin sichtbar“, sagt  Sven Barten, Enterprise Networking Lead bei Cisco Deutschland. „Die Cloud wird inzwischen zwar selbstverständlich genutzt, auch aufgrund der Pandemie-bedingten Durchsetzung von Hybrid Work und virtueller Collaboration. Doch Bedenken hinsichtlich Transparenz, Security und der reibungslosen Integration mit dem Enterprise Network lassen Unternehmen in Deutschland weiterhin zögern. So kommen die Vorteile der Multi-Cloud noch nicht in vollem Umfang zum Einsatz.“

Technologische Prioritäten
Gemäß der Studie ist eine hohe Transparenz des Internet- und Cloud-Verkehrs besonders wichtig, wenn der Großteil der Benutzer- und Gerätetransaktionen außerhalb der Unternehmensgrenzen stattfindet. So ist die Gewährleistung einer End-to-End-Transparenz über die gesamte digitale Service-Bereitstellungskette ein zentrales Anliegen. Jedes zweite IT-Team in Deutschland sieht dies als eine Priorität für die nächsten zwei Jahre.

Etwas mehr als die Hälfte der Befragten (weltweit 53 Prozent, in Deutschland 48 Prozent) räumt im gleichen Zeitraum der Integration des Enterprise Network mit Cloud-Service-Anbietern ebenfalls Priorität ein. Sie soll die Konnektivität zu Cloud-basierten Anwendungen von allen Standorten aus verbessern. Darüber hinaus möchten Netzwerk-Teams vom reaktiven zum vorausschauenden Betrieb wechseln, um die Betriebszeit und das Leistungsniveau zu verbessern. 43 Prozent der Befragten in Deutschland planen, in den nächsten zwei Jahren vorrangig prädiktive Netzwerkanalysen einzuführen.

Security als Herausforderung und Lösung
Als größte Herausforderung gilt laut der Cisco-Studie nach wie vor die Bereitstellung eines sicheren Zugriffs auf Anwendungen, die über mehrere Clouds verteilt sind. Dies wird von 41 Prozent der NetzwerkexpertInnen (weltweit und in Deutschland) genannt. Eine besondere Bedeutung hat für die Befragten dabei der Silo-Betrieb. Für weltweit 40 Prozent von ihnen (in Deutschland 30 Prozent) stellt er eine zentrale Hürde dar, die einem sicheren Zugriff auf mehrere Cloud-basierte Anwendungen an verteilten Standorten entgegensteht. Ein Grund: Silo-Organisationen und traditionelle Modelle für die Bereitstellung von Konnektivität können die dynamischen Sicherheitsanforderungen verteilter Anwendungen, Menschen und Dinge kaum noch erfüllen.

Sicherheit kann aber nicht nur eine Herausforderung, sondern auch eine Lösung sein. 49 Prozent der weltweit befragten CloudOps-ExpertInnen und 42 Prozent der NetOps-Profis geben an, dass die Sicherheit ihr wichtigstes Motiv für die Nutzung mehrerer Clouds ist. Immer mehr Unternehmen führen auch Software-Defined WAN (SD-WAN) und Cloud-Sicherheit zusammen, um eine integrierte SASE-Architektur bereitzustellen. Innerhalb der nächsten zwei Jahre erwarten 54 Prozent der Befragten in Deutschland, dass sie ihre SD-WAN-Umgebungen zu einer vollständigen SASE-Architektur ausbauen. So wollen sie ihre Zweigstellen und Remote-Clients verbinden.

„Im vergangenen Jahr haben sich die IT-Prioritäten verschoben: Agilität und Business Performance sind erstmals wichtiger als Kosten und Netzwerkmanagement“, so Sven Barten weiter. „Gleichzeitig sehen sich die Unternehmen mit einem hohen Maß an Komplexität und Unsicherheit konfrontiert. Dies verstärkt den Bedarf an einfachen, sicheren Lösungen, die Ende-zu-Ende-Transparenz, Automatisierung und ein Cloud-basiertes Betriebsmodell bieten.“

Über die Studie
Der Global Networking Trends Report 2023 ist die 4. jährliche Studie von Cisco zu weltweiten Netzwerktrends. Sie konzentriert sich in diesem Jahr auf die Vernetzung in einer Multi-Cloud-Welt. Dazu beleuchtet sie Trends und Prioritäten von Unternehmen. Dies zeigt, wie sich erfolgreiche Cloud-Strategien auf die Rolle der Netzwerke in Zukunft auswirken. Der Bericht basiert auf einer Umfrage unter 2.577 IT-EntscheidungsträgerInnen aus 13 Ländern (Deutschland, Frankreich, Großbritannien, USA, Kanada, Brasilien, Mexiko, Australien, China, Indonesien, Südkorea, Japan und Singapur). In Deutschland wurden knapp 200 IT-ExpertInnen aus Entwicklung, Cloud- und Netzwerkverwaltung befragt, insbesondere „Early Adopters“ von Cloud-Technologien.

Weiterführende Links

www.cisco.com
Zur Studie

Grafik: Cisco

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