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TU Dresden: Über 8 Millionen Euro für Dresdner TUD-Ausgründung

Wie viel Waschmittel sie braucht, entscheidet die Waschmaschine in Zukunft selbst. Möglich machen das neuartige Nahinfrarot-Sensoren des Dresdner Hightech-Unternehmens Senorics, mit der das Haushaltsgerät den Verschmutzungsgrad der Wäsche ermittelt. Die Idee für diese Technologie entstand vor einigen Jahren an der TU Dresden. Im Jahr 2017 gründete sich das Start-up aus, arbeitet bis heute eng mit dem Dresden Integrated Center for Applied Physics and Photonic Materials (IAPP) der TU Dresden zusammen. Nun hat Senorics erfolgreich eine Pre-Series-A-Finanzierungsrunde abgeschlossen. Insgesamt wurden mehr als acht Millionen Euro eingeworben. Zu den Investoren gehört wiederholt auch die TU Dresden Aktiengesellschaft (TUDAG).

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Wie viel Waschmittel sie braucht, entscheidet die Waschmaschine in Zukunft selbst. Möglich machen das neuartige Nahinfrarot-Sensoren des Dresdner Hightech-Unternehmens Senorics, mit der das Haushaltsgerät den Verschmutzungsgrad der Wäsche ermittelt. Die Idee für diese Technologie entstand vor einigen Jahren an der TU Dresden. Im Jahr 2017 gründete sich das Start-up aus, arbeitet bis heute eng mit dem Dresden Integrated Center for Applied Physics and Photonic Materials (IAPP) der TU Dresden zusammen. Nun hat Senorics erfolgreich eine Pre-Series-A-Finanzierungsrunde abgeschlossen. Insgesamt wurden mehr als acht Millionen Euro eingeworben. Zu den Investoren gehört wiederholt auch die TU Dresden Aktiengesellschaft (TUDAG).

Das Geld ermöglicht nun notwendige Investitionen, um die Technologie der innovativen Inhaltsstoffanalyse-Sensoren des Unternehmens in den industriellen Maßstab zu skalieren. Neu im Kreis der Investoren sind die FIDURA Private Equity Fonds als Leadinvestor und ZEISS Ventures. Zudem geht auch die bisherige Zusammenarbeit mit Ventura Investment und dem Technologiegründerfonds Sachsen (TGFS) weiter, die sich, wie die TUDAG auch, mit einem signifikanten Betrag an dieser Finanzierungsrunde beteiligen. Sie unterstützten Senorics bereits 2018 mit einer Seed-Finanzierung.

Das sächsische Unternehmen ist Spezialist für neuartige Nahinfrarot-Spektroskopie-Sensoren. Diese sind kleiner als eine 1-Cent-Münze und können somit auch in Haushaltsgeräte oder Smartphones integriert werden. Sie ermöglichen berührungslose Analysen von Inhaltsstoffen, die bisher nur mittels großer Spektrometer im Labor funktionierten. Bei der Infrarotspektroskopie wird ein Material oder eine Flüssigkeit mit infrarotem Licht bestrahlt. Anhand der Wellenlängenverteilung des reflektierten Lichts können Inhaltsstoffe erkannt und ihre enthaltene Menge bestimmt werden. Industriell erlaubt diese Technik durch ein Detektieren von Verunreinigungen deshalb beispielsweise auch eine Prozessüberwachung oder Qualitätskontrolle.

Breite Anwendung und großes Entwicklungspotenzial
„Wir freuen uns, dieses spannende Unternehmen über die kommenden Jahre als Investor und Sparringspartner begleiten zu dürfen“, sagt Klaus Ragotzky, Gründer der FIDURA Fonds. Maßgeblich für die Entscheidung der FIDURA Private Equity Fonds, sich an Senorics zu beteiligen, war die einzigartige patentierte Sensortechnologie, die ein enormes Marktpotenzial besitzt. „Im Vergleich zu klassischen optischen Halbleitersensoren, deren Technologie im Infrarotbereich nahezu ausgereizt ist, bieten hier die organischen Halbleitersensoren ein großes Entwicklungspotenzial“, erklärt Klaus Ragotzky weiter.

„Wir kennen Senorics aus einer gemeinsamen Kooperation, die auch Anlass für die jetzige Beteiligung ist“, erläutert Gerrit Schulte, Leiter von ZEISS Ventures. „Wir sehen ein breites Anwendungsfeld in der organischen Halbleitertechnologie und denken, dass leistungsfähige Miniatur-Sensoren auf organischer Halbleiterbasis vielfältige Applikationen ermöglichen, die heute durch große und teure Spektrometer nicht adressierbar sind.“

Pilotlinie noch vor dem Sommer fertig
Für Dr. Ronny Timmreck, Gründer der Senorics GmbH, ist die nun erfolgreich abgeschlossene Finanzierungsunde ein großer Schritt, um die Vision von Senorics umzusetzen. „Dank unserer kleinen, leistungsstarken Infrarot-Sensoren sollen künftig alle Menschen vom Nutzen der Materialanalyse profitieren.“ Dr. Timmreck freue sich, dass neben den bisherigen Investoren auch neue Unterstützer für dieses Vorhaben gewonnen werden konnten. „Mit FIDURA und ZEISS haben wir zwei neue erfahrene Investoren auf unserer Seite, die uns optimal beim nächsten Schritt unterstützen werden: Unsere Technologie in den industriellen Maßstab zu skalieren."

Aktuell arbeitet Senorics am Aufbau einer Pilotanlage, die noch vor dem Sommer fertig wird. Unterstützung erhält das Unternehmen dabei vom Dresden Integrated Center for Applied Physics and Photonic Materials (IAPP) der TU Dresden. Möglich machte diesen wichtigen Meilenstein auch das sächsische Wirtschaftsministerium durch seine Förderung von Pilotlinien auf dem Gebiet der Schlüsseltechnologien (KETs-Pilotlinien). „Die Pilotanlage ist nun ein wichtiger Ausgangspunkt für die weitere Skalierung unserer Technologie“, erklärt Timmreck.

Über Senorics

Die Senorics GmbH ist ein Hightech-Unternehmen aus Dresden, das mit seiner Technologie Nahinfrarotspektroskopie massenmarkttauglich macht. Mit Hilfe der neuartigen Sensoren werden Inhaltsstoffe in einer Vielzahl von Feststoffen und Flüssigkeiten, wie zum Beispiel Lebensmitteln, Agrarprodukten, Kunststoffen, Textilien oder Arzneimitteln, ohne großen Aufwand analysiert und ihre Menge ermittelt. Die Sensoren sind sehr klein, preiswert, spektral extrem leistungsfähig und robust gegen äußere Einflüsse wie Vibrationen. Damit ist die Technologie ideal geeignet, um Inhaltsstofferkennung und -quantifizierung endlich auch in Geräten zu verwenden, die sich an Endverbraucher richten, z. B. im Bereich der Haushaltsgeräte oder der mobilen Elektronik.

Bei der verwendeten Art von Spektroskopie wird eine Probe mit infrarotem Licht bestrahlt. Aus den Wellenlängen des reflektierten Lichts lassen sich mit Hilfe eines von Senorics entwickelten Algorithmus die enthaltenen Substanzen ablesen. Das Unternehmen, das seit 2017 existiert, ist eine Ausgründung der TU Dresden. Heute gehören 43 Mitarbeiter zur Firma.

Über FIDURA Private Equity Fonds

FIDURA wurde 2001 von erfahrenen Unternehmern und Kapitalmarktspezialisten als unabhängiges Beratungs- und Emissionshaus für Private Equity gegründet.

Die FIDURA Private Equity Fonds investieren in Technologieunternehmen vornehmlich im deutschsprachigen Raum (Deutschland, Österreich, Schweiz). Der Fokus liegt dabei auf Unternehmen, die ihre Start-Up-Phase bereits erfolgreich abgeschlossen und in eine Wachstumsphase eintreten. Das Fondsmanagement begleitet dabei die Unternehmen nicht nur als Kapitalgeber, sondern auch als Coach und Sparringspartner. Alle Unternehmen müssen dabei klar definierte ethische, soziale und ökologische Standards erfüllen.

Über ZEISS und ZEISS Ventures
Die ZEISS Gruppe ist ein Technologie- und Innovationsführer in den Bereichen Optik, Optoelektronik und Feinmechanik. Ihre strategischen Kerngeschäftsfelder sind in attraktiven Zielmärkten mit langfristigen Wachstumsperspektiven tätig, die durch Megatrends unterstützt werden. Diese Megatrends eröffnen ZEISS bedeutende neue, für das Unternehmen relevante Geschäftsmöglichkeiten.

Um diese Chancen zu adressieren, tätigt ZEISS Ventures, eine Einheit innerhalb der ZEISS Gruppe, Investitionen und verwaltet aktiv ein Portfolio von Startup-Unternehmen. Sie konzentrieren sich dabei auf Chancen, die zwischen den strategischen Kerngeschäftsbereichen der ZEISS Gruppe liegen, darüber hinausgehen oder disruptiv sind. Ziel ist es, in Startup-Unternehmen zu investieren und mit ihnen zusammenzuarbeiten, um dauerhafte und nachhaltige Unternehmen aufzubauen.

Über TGFS
Der TGFS stellt technologieorientierten Gründern Beteiligungskapital für die Seed- und Start up-Phase zur Verfügung. Der Fonds wurde 2008 vom Freistaat Sachsen (u.a. EFRE-Mittel) und sächsischen Finanzinstituten erstmals aufgelegt und hat seither in nunmehr 2. Fondsgeneration über 80 Start-ups begleitet. Das gesamte Fondsvolumen beträgt M€ 147. Zielunternehmen des TGFS sind junge, innovative, technologieorientierte Gründer und Unternehmen, die den Branchen ITK, Halbleiter- und Mikrosystemtechnik, Medizintechnik, Life Science, Umwelt- und Energietechnik sowie Neue Medien angehören und ihren Sitz oder Betriebsstätte in Sachsen haben.

Über Ventura Investment
Die Ventura Investment GmbH ist ein Dresdner Unternehmen, welches Beteiligungen an jungen, technologieorientierten Unternehmen sowie an Verwaltungsgesellschaften für Gewerbegrundstücke hält.

Ursprünglich hervorgegangen sind die Eigentümer bzw. das Management der Gesellschaft aus den Dresdner Unternehmen Saxocom AG und Saxoprint GmbH, welche jeweils an große Industriekonzerne veräußert wurden.

Mit der unternehmerischen Erfahrung von mehr als 20 Jahren sollen insbesondere
erfolgsversprechende Neugründungen unterstützt und begleitet werden.

Über TU Dresden Aktiengesellschaft (TUDAG)
Die TUDAG initiiert und betreut Wissenstransfer (primär von der TU Dresden) in die Privatwirtschaft. Vornehmlich über Projekte/Studien, Studiengänge/Zertifikate sowie Start-ups. Darüber hinaus transportiert sie die Anforderungen der Wirtschaft in die Wissenschaft. Somit füllt die TUDAG eine wesentliche Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Wirtschaft.

Über IAPP
Das "Dresden Integrated Center for Applied Physics and Photonic Materials (IAPP)" an der TU Dresden ist ein weltweit führendes interdisziplinäres Zentrum der Forschung an organischer Elektronik und Optoelektronik. Am IAPP wird unter der Leitung von Prof. Dr. Karl Leo seit mehr als 20 Jahren an organischen Halbleitern und deren Eignung für optoelektronische Anwendungen geforscht. Es verfügt über große Expertise bei der Untersuchung physikalischer Eigenschaften organischer Materialien und deren Einsatz in hocheffizienten Halbleiterbauelementen wie Solarzellen, Leuchtdioden und Transistoren.

Weiterführende Links

www.tu-dresden.de  www.senorics.com   www.fidura.de www.zeiss.de www.tgfs.de www.ventura-investment.de www.tudag.de
Foto: Ellen Türke Fotografie

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