Fachkräfte

Forschung hautnah: Wie junge Talente am MAN-Gymnasium Wissenschaft erleben

Einmal im Jahr verwandelt sich das Dresdner Martin-Andersen-Nexö-Gymnasium in ein pulsierendes Zentrum der Forschung: Beim zweitägigen „Wissenschaftlichen Forum“ präsentieren die Schülerinnen und Schüler der 11. Klassen ihre „Wissenschaftliche Jahresarbeit“ – eigene Projekte, die sie in Klasse 12 als Komplexe Leistung (KoL) oder Besondere Lernleistung (BeLL) abschließen können. In 20-minütigen Vorträgen stellen die Jugendlichen die Ergebnisse ihrer einjährigen intensiven Arbeit vor fünf Jurys vor.

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Schuldirektor Jens Schuster eröffnet die Preisverleihung des Wissenschaftlichen Forums. Foto: Silicon Saxony

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Wissenschaft trifft Schule – und umgekehrt

Die Besonderheit an diesem Gymnasium mit vertiefter mathematisch-naturwissenschaftlichen Ausbildung: Die Jugendlichen arbeiten dafür eng mit externen Forschungseinrichtungen, Hochschulen und Unternehmen zusammen. Ob das Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf, verschiedene Fraunhofer, Leibniz- und Max-Planck-Institute, die TU und die HTW Dresden, die Duale Hochschule Sachsen oder Unternehmen wie BASF aus Schwarzheide in der Lausitz und SAP in Dresden – die Partner ermöglichen den Jugendlichen, ihre Projekte unter realen Bedingungen durchzuführen. So entstehen Arbeiten, die nicht nur fachlich beeindrucken, sondern auch gesellschaftlich und wissenschaftlich relevant sind. 

Silicon Saxony als Kooperationspartner

Neben Lehrkräften engagieren sich auch drei Kooperationspartner, die Preise für das Wissenschaftsforum stiften: BASF Schwarzheide, Sachsen – Land der Ingenieure und seit 2008 auch Silicon Saxony, aktuell vertreten durch Dr. Andreas Wilde vom Fraunhofer IIS EAS. Unterstützt wird er von Dr. Peter Schwarz vom VDE, vor seinem Renteneintritt Abteilungsleiter Simulierung und Modulation beim Fraunhofer IIS EAS. „Manche Vorträge könnten problemlos als Diplomverteidigung durchgehen“, staunt Peter Schwarz. Seit über 15 Jahren begleitet er das Forum und erinnert sich besonders gern an einen Schüler, der die Effizienz von Windkraftanlagen im Erzgebirge untersuchte – lange bevor das Thema gesellschaftlich Fahrt aufnahm. 

Andreas Wilde betreut auch Studierende und Doktoranden, engagiert sich bei Schülerpraktika und hält Vorträge, etwa zum Thema Künstliche Intelligenz. Für ihn ist das Forum jedes Jahr wieder eine Quelle der Inspiration: „Die Hingabe, mit der die Jugendlichen ihre Projekte verfolgen, ist beeindruckend. Ihre Begeisterung steckt an – auch mich in meiner täglichen Arbeit.“

Von der Idee zur Innovation

Die Jury legt bei der Bewertung besonderen Wert auf Originalität, Eigenständigkeit und wissenschaftliches Arbeiten. Simulationen, Datenerhebungen und analytisches Denken sind gefragt – und werden belohnt. Insgesamt wurden in diesem Jahr 16 Arbeiten ausgezeichnet, darüber hinaus erhielten 16 Jugendliche die Empfehlung, sich mit ihrer Arbeit bei „Jugend forscht“ anzumelden.

Lehrkräfte sowie Expertinnen und Experten bei der Jurysitzung

Ein Highlight war die Arbeit einer Schülerin, betreut von Prof. Dr.-Ing. Heiko Werdin, Inhaber der Professur für Gebäudesystemtechnik an der Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden. Sie erhielt an seinem Lehrstuhl die Möglichkeit, in einer VR-Simulation in der Game-Engine Unity die Verteilung der thermischen Behaglichkeit in einem typischen Innenraum zu analysieren – eine Vorarbeit, die inzwischen in ein Praktikum für Studierende eingeflossen ist. „Solche Studierenden wünsche ich mir!“ lobte Werdin die Schülerin während des Auswertungsgespräches, das mit den Lernenden nach ihrem Vortrag geführt wird.

Auch das große zeitliche Engagement einiger Jugendlicher überzeugte die Jury: Nach einem Praktikum am Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf verbrachte beispielsweise ein Schüler die Hälfte seiner Ferien im vergangenen Schuljahr dort, um seine Forschung weiterzuführen. Sein Betreuer, Dr. Sven Stadlbauer, zeigte sich beeindruckt von seiner Motivation und seinen Ideen.

Motivation, die ansteckt

Das Wissenschaftsforum ist nicht nur Bühne für die Schülerinnen und Schüler der elften Klassen – auch die zehnten Klassen sind dabei, um sich inspirieren zu lassen. Die Botschaft der BASF-Geschäftsführerin Anne Francken auf der Bühne bringt es auf den Punkt: „Wenn etwas den Unterschied macht, dann ist es die Bereitschaft, die Extrameile zu gehen.“

Vorstellung einer wissenschaftlichen Arbeit; das MAN-Gymnasium in Dresden-Striesen

In seiner Auszeichnungsrede teilte Dr. Andreas Wilde einen Gedanken, der nicht nur für die Forschung, sondern auch für die Zukunft des Lernens zentral ist: die Überwindung der sogenannten „One Brain Barrier“. Seine Botschaft an die Jugendlichen: „Die Zeit der einsamen Genies ist vorbei. Heute kann ein Mensch allein gar nicht mehr so viel lernen und wissen, dass er komplexe Herausforderungen im Alleingang lösen könnte. Es braucht Teamwork, um große Ideen voranzubringen. Wir müssen unser Wissen zusammen in die Waagschale werfen.“ Genau das passiere auch bei der Auswahl der Auszuzeichnenden: Jeder Vertreter der Kooperationspartner hört nur einen Teil der Vorträge – die Entscheidung über die besten Arbeiten wird gemeinsam getroffen. Dieser kollaborative Ansatz spiegelt aus seiner Sicht wider, was auch in der Wissenschaft zunehmend zählt: Teamarbeit, interdisziplinärer Austausch und die Bereitschaft, voneinander zu lernen. 
Fünf Jugendliche erhielten von Andreas Wilde eine Auszeichnungsurkunde. Verbunden damit ist auch ein Preisgeld von je 100,- Euro, das für Lernmaterialien eingesetzt werden kann.

Fazit: Ein Forum mit Zukunft

Das Wissenschaftliche Forum am MAN-Gymnasium zeigt eindrucksvoll, wie junge Menschen mit Neugier, Engagement und Teamgeist die Welt der Forschung erobern. Für Silicon Saxony ist die Partnerschaft mit der Schule ein wertvoller Beitrag zur Nachwuchsförderung – und ein Blick auf die Forscherinnen und Forscher von morgen.

Vielen Dank an das Team „Wissenschaftliche Jahresarbeit“ am Martin-Andersen-Nexö-Gymnasium Dresden sowie alle Lehrkräfte der Schule, die das Konzept engagiert unterstützen.

Fotos: Silicon Saxony


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Autorin dieses Beitrages


Katrin Meusinger

Fachbereichsleiterin Fachkräfte

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