Damit legten die Auftragseingänge in der deutschen Elektro- und Digitalindustrie im ersten Halbjahr 2023 insgesamt um 1,7 Prozent zu. Während inländische Kunden ihre Bestellungen hier noch um 7,2 Prozent erhöhten, verfehlten die Orders ausländischer Geschäftspartner ihren Vorjahreswert um 2,6 Prozent. Dabei gingen aus dem Euroraum 8,3 Prozent weniger neue Aufträge ein als im gleichen Zeitraum 2022. Aus Drittländern kamen hingegen 0,7 Prozent mehr Orders.
Die preisbereinigte Produktion von Elektrogütern legte im Juni um 5,6 Prozent gegenüber Vorjahr zu. „Dies ist auch darauf zurückzuführen, dass der Juni in diesem Jahr einen Arbeitstag mehr hatte als der letztjährige“, erklärte Giehl. In den ersten sechs Monaten 2023 erreichte der Branchenoutput insgesamt ein Plus von 4,3 Prozent. Dabei wurden allerdings die Werte der 2023er Vormonate nach unten revidiert.
Die nominalen Erlöse der heimischen Elektro- und Digitalunternehmen kamen im Juni 2023 auf 21,5 Milliarden Euro und lagen damit 15,4 Prozent über ihrem Vorjahreswert. Der Inlandsumsatz (+ 14,9 % auf 10,2 Mrd. €) legte dabei fast genauso stark zu wie der Auslandsumsatz (+ 15,8 % auf 11,3 Mrd. €). Die Geschäfte mit der Eurozone zogen im Juni um 12,4 Prozent auf 4,0 Milliarden Euro an. Mit Drittländern wurden 7,3 Milliarden Euro erlöst – ein Plus von 17,8 Prozent.
Für das erste Halbjahr summierte sich der aggregierte Branchenumsatz auf 120,4 Milliarden, womit er seinen Wert aus dem Vorjahr um 13,8 Prozent übertraf. Die Inlandserlöse nahmen zwischen Januar und Juni dieses Jahres um 16,1 Prozent auf 58,1 Milliarden Euro zu. Der Auslandsumsatz rückte hier um 12,0 Prozent auf 62,3 Milliarden Euro vor (Euroraum: + 10,6 % auf 22,4 Mrd. €, Drittländer: + 12,8 % auf 39,9 Mrd. €).
Zu Beginn des dritten Quartals liegt die branchenweite Kapazitätsauslastung mit 84,6 Prozent um gut einen Prozentpunkt niedriger als drei Monate zuvor. Auch die Auftragsreichweite verkürzte sich von 5,2 auf 4,7 (Produktions-)Monate. Zwar lässt der Druck in den Lieferketten weiter nach, jedoch verspüren bereits 35 Prozent der Unternehmen einen Mangel an Aufträgen. Vor drei Monaten waren es nur 22 Prozent.
Im Juli 2023 sank das Geschäftsklima in der deutschen Elektro- und Digitalindustrie den vierten Monat in Folge, zum ersten Mal seit Herbst 2020 fiel es unter die Null-Linie. „Sowohl die Lagebeurteilung als auch die Erwartungen fielen deutlich schwächer aus als noch im Juni“, so Giehl. Auch die Beschäftigungs-, Produktions- und Exporterwartungen waren im Juli rückläufig und fielen allesamt per Saldo in negatives Terrain.
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Grafik: ZVEI